Siemens Dialog
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19.04.2024, 11:04 Uhr

Siemens Energy Transmission

Verlagerungspläne für Kirchheim

  • 17.02.2022
  • Operativ

Nach der Restrukturierung ist vor der Restrukturierung - diese langjährige Erfahrung schlägt scheinbar auch bei Siemens Energy ungedämpft weiter durch. Kaum geht das umstrittene "Accelerated Impact Progamm" in die Umsetzung, liegen schon wieder neue Pläne auf dem Tisch - dieses Mal bei der bislang nicht betroffenen Transmission in Kirchheim unter Teck.

Erst der Wirtschaftsausschuss, dann die Belegschaft wurden Mitte Februar über die Verlagerungspläne informiert, die aus Arbeitnehmersicht mittelfristig den ganzen Standort gefährden könnten: Rund 90 der insgesamt knapp 250 Stellen sollen nach Ungarn verlagert werden; der Löwenanteil davon entfällt auf einen Fertigungsbereich mit zentraler Bedeutung für den Transformatorenbau.

Bei den Betriebsräten, den Beschäftigten und der örtlichen IG Metall stoßen die Pläne auf blankes Unverständnis. Zum einen ist die vom Management vorgebrachte betriebswirtschaftliche Begründung nach ihrer Auffassung realitätsfremd und wird nicht der tatsächlichen Praxis gerecht; zum anderen würde der geplante Einschnitt  mittelfristig den Fortbestand des ganzen Standortes in Frage stellen.

Obendrein würde die Verlagerung schlagartig zu einem enormen Transportaufwand zwischen Kirchheim und Ungarn führen, mit entsprechendem Energieverbrauch und CO2-Ausstoß - Nachhaltigkeit sieht anders aus.

Es deutet also vieles darauf hin, dass die geplanten Maßnahmen einen mit heißer Nadel gestrickten Versuch darstellen, kurzfristig zumindest auf dem Papier Kosten zu drücken. Der Kirchheimer Betriebsrat hat den Vorgang an den Gesamtbetriebsrat übertragen, der diese Woche eine Projektgruppe dazu gebildet hat.

Parallel wurde direkt aus der Sitzung ein klares Signal an die Kirchheimer Kolleginnen und Kollegen gesendet: "Dieses Vorhaben des Managements ist für uns weder nachvollziehbar, noch in irgendeiner Weise akzeptabel. [...] Wir werden uns mit Euch eng abstimmen, um das geplante Vorhaben abzuwenden." Den vollständigen Brief kann man als PDF über unten stehenden Link (Unterstuetzung-Kirchheim.pdf) herunterladen.