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25.04.2024, 22:04 Uhr

Qualifizierung in der Kurzarbeit kommt nur zäh voran

  • 08.05.2009
  • Allgemein

Die Möglichkeit, krisenbedingte Kurzarbeit als Weiterbildungschance mit Blick auf einen späteren Aufschwung zu nutzen, setzt sich nur schwerfällig in den Betrieben durch. Laut einer Befragung nimmt bloß knapp die Hälfte aller Unternehmen die damit verbundenen Möglichkeiten für sich und die Beschäftigten wahr.

Das Thema Weiterbildung in der Kurzarbeit kommt nur langsam in den Betrieben an. Die <link http: www.degepe.de _blank external-link-new-window>undefinedDeutsche Gesellschaft für Personalwirtschaft befragte in den vergangenen Wochen insgesamt 113 Personalchefs zum Umfang des Einsatzes von Kurzarbeit. Das Ergebnis ist durchwachsen: Weiterbildung während Kurzarbeit kommt der Befragung nur für knapp der Hälfte der Unternehmen in Frage. 43 Prozent nutzen bereits die Fördermittel oder planen diese zu beantragen. Weitere 12 Prozent haben zwar ebenfalls Kurzarbeit angemeldet oder planen dies, wollen aber die Fördermittel nicht nutzen.

Von den Unternehmen, die schon Kurzarbeit angemeldet haben oder planen, nutzt hingegen bereits jetzt jedes vierte die Fördermittel; über die Hälfte beabsichtigt dies für die Zukunft. Unter dem Strich herrscht also durvchaus beachtliches Interesse an den Weiterbildungsfördermitteln bei den Unternehmen, für die Kurzarbeit in Frage kommt. Beide Faktoren - also ob Kurzarbeit für ein Unternehmen überhaupt in Frage kommt, und ob es dabei die Fördermittel für Weiterbildung nutzt - hängen unter anderem von der Branche ab. 79 Prozent der befragten Dienstleistungsunternehmen denken derzeit nicht über die Anmeldung von Kurzarbeit nach, zwei von drei Produktionsunternehmen haben dagegen bereits Kurzarbeit angemeldet.

Informationsdefizite und hoher Aufwand

Auf die Frage, was ein Unternehmen davon abhalten könnte, Fördermittel für Weiterbildung während der Kurzarbeit zu nutzen, antworten 54 Prozent, die Unternehmen seien nicht ausreichend informiert, und zwar vor allem solche Unternehmen, die die nicht planen Kurzarbeit anzumelden. 49 Prozent bewerten das entsprechende Antragsverfahren als zu bürokratisch und aufwändig, wobei es sich überwiegend um die Unternehmen handelt, die Fördermittel bereits nutzen - die Personalmanager haben also bereits ihre praktischen Erfahrungen mit der Beantragung gemacht.

Wettbewerbsvorteil Weiterbildung

Positiv fällt auf, dass sich bei den Personalverantwortlichen offenbar eine wichtige Erkenntnis durchsetzt: 34 Prozent der Befragten halten es für sicher oder zumindest wahrscheinlich, Unternehmen, die ihre Belegschaft während Kurzarbeit weiterbilden, später einen Vorteil im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte haben werden. Überzeugt sind vor allem diejenigen, die bereits Kurzarbeit angemeldet haben und die Fördermaßnahmen für Weiterbildung nutzen; skeptisch zeigen sich die Unternehmen, die zwar Kurzarbeit eingeführt haben, die Fördermittel jedoch nicht nutzen wollen.

Zu guter Letzt wurden die Personalmanager gefragt, ob Kurzarbeit mit geförderter Weiterbildung aus ihrer Sicht langfristig zur Beschäftigungssicherung beiträgt. Nur ein knappes Viertel hält das für wahrscheinlich, wobei es sich in erster Linie um die Unternehmen handelt, die Kurzarbeit angemeldet haben und auch die Fördermaßnahme bereits nutzen.

Ausführliches Informationsmaterial über Kurzarbeit und Qualifizierung finden Sie auf der Kampagnen-Website <link http: www.fuer-ein-lebenswertes-land.bmas.de sites generator seitengeruest__infos__qualifizieren.html _blank external-link-new-window>undefinedEinsatz für Arbeit der Bundesagentur für Arbeit.