Siemens Dialog
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24.04.2024, 22:04 Uhr

Schadensersatz: Weitere Einigungen in Kürze?

  • 09.11.2009
  • Allgemein

Mitte November läuft Siemens' Ultimatum für eine friedliche Einigung mit seinen ehemaligen Vorständen über die geforderten Schadensersatzzahlungen aus. Ein konkretes Datum hat man, wohl um unnötig hohen Druck zu vermeiden, nicht festgelegt. Klar aber ist: Den Betroffenen bleiben nur noch Tage für eine Entscheidung.

Entscheidungen "in Kürze"

Das "<link http: www.handelsblatt.com unternehmen it-medien _blank external-link-new-window>undefinedHandelsblatt" berichtete vergangene Woche aus dem Verhandlungsumfeld, es seien offenbar weitere Ex-Vorstände bereit zu zahlen und entsprechende Einigungen, darunter dem Vernehmen nach auch mit Klaus Kleinfeld, "in Kürze zu erwarten". Klaus Wucherer, Rudi Lamprecht und Edward Krubasik hatten den Vorgang für je eine halbe Million Euro bereits zuvor hinter sich gebracht. Den Informationen der Zeitung zufolge ist sich Siemens nun mit weiteren früheren Vorständen "im Grundsatz einig."

Pierer: Bereit zu "vernünftigem Kompromiss" ...

Keinen Durchbruch gibt es hingegen beim Fall Heinrich von Pierers, der nicht nur wegen der mit sechs Millionen höchsten Forderung im Zentrum der Angelegenheit steht. Aus seinem Umfeld soll zu hören sein, er sei bereit für einen "vernünftigen Kompromiss" - wie auch immer der aus seiner Sicht aussehen müsste. Den Gerüchten nach würde er sowohl grundsätzlich zu einer Zahlung bereit sein, als auch eine gewisse politische Mitverantwortung übernehmen. Ein wesentliches Hemmnis ist allerdings offenbar, dass er dadurch auf keinen Fall in den Schein des Alleinverantwortlichen geraten will.

... aber auch zu einem Prozess

Der "<link http: www.faz.net s rubf3ce08b362d244869be7984590cb6ac1 _blank external-link-new-window>undefinedFrankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" bestäigte Pierer, er wolle "zu einem Frieden kommen mit Siemens". Das heißt aber offenbar nicht, dass er unter dem steigenden Druck einlenkt: "Ich lasse mich nicht provozieren. Ich werde nicht nervös am Ende." Statt dessen betont er sein "volles Vertrauen in den Rechtsstaat", mit anderen Worten: Auch ein aller Wahrscheinlichkeit nach langwieriger und aufreibender Prozess gegen Siemens macht ihn nicht bange.

Kommt es tatsächlich dazu, könnte man das in gewisser Hinsicht als Ironie des Schicksal betrachten. In Pierers Amtszeit als "Mr. Siemens" wagten viele weit weniger prominente und vermögende Siemensianer die juristische Auseinandersetzung gegen den scheinbar übermächtigen Gegner, um ihr Recht einzufordern. Letztes Beispiel sind die Opfer der BenQ-Pleite, die durch sämtliche Instanzen rückwirkend gegen den Betriebsübergang von Siemens geklagt hatten - überwiegend erfolgreich.