Siemens Dialog
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28.03.2024, 11:03 Uhr

Schadensersatzforderungen: Nichts Neues vor Ende Januar

  • 04.12.2008
  • Allgemein

Vor einigen Tagen erklärte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Ralf Heckmann, Siemens rechne wohl noch vor Weihnachten mit einer Stellungnahme früherer Manager zu an sie gestellten Schadensersatzforderungen. Chief Compliance Officer Andreas Pohlmann relativiert: Zumindest offiziell gibt es Neuigkeiten "allerfrühestens auf der Hauptversammlung".

Wie mehrere Medien berichten, äußerte sich Pohlmann als oberster Compliance-Beauftragter am Dienstag am Rande einer Konferenz in Wiesbaden. Auch ob es eher auf einen Vergleich hinauslaufen wird oder Siemens die vollen Schadenersatz-Summen verlangt, könne er noch nicht sagen.

Wie berichtet hatte der Aufsichtsrat von Siemens Ende Juli Forderungen gegen eine Reihe ehemaliger Manager beschlossen, darunter die früheren Vorstandsvorsitzenden Heinrich von Pierer und Nachfolger Klaus Kleinfeld. Der Vorwurf lautet, die Betroffenen hätten in ihren jeweiligen Funktionen ihre Aufsichtspflicht unzureichend wahrgenommen und damit den durch Schmiergeldzahlungen entstandenen Schaden ermöglicht. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat halten, wie Ralf Heckmann zuletzt auf der Betriebsräteversammlung in Berlin betonte, ebenso wie der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall den Beschluss des Aufsichtsrats für "unausweichlich und folgerichtig". Sowohl von Pierer als auch Kleinfeld haben angekündigt, sich gegen die Anschuldigungen zur Wehr zu setzen.

Auch wann mit einer Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC zu rechnen ist, wollte Pohlmann nicht näher nennen. Er verwies lediglich auf frühere Aussagen Peter Löschers, nach denen man in dieser Angelegenheit "auf der Zielgeraden, aber noch nicht am Ziel" sei. Einen Hinweis auf die ungefähre Höhe der zu erwartenden Summe gibt allerdings die Rückstellung für diesen Zweck: Siemens legte dafür im abgelaufenen Geschäftsjahr laut einer Pflichtmitteilung eine Milliarde Euro beiseite.