Siemens Dialog
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20.04.2024, 05:04 Uhr

Wieder Abbaupläne bei Siemens Energy

Schaltwerk Berlin: über 400 Stellen im Visier

  • 12.08.2022
  • Operativ

Noch ist der mit dem Accelerated Impact Programm verbundene Abbau bei Siemens Energy mitten in der Umsetzung, da geraten beim Berliner Schaltwerk die nächsten Arbeitsplätze unter Druck. 400 Stellen sollen verschwinden, wenn es nach dem Management geht.

Das Berliner Schaltwerk von Siemens Energy (Foto: IG Metall Berlin).

Traf das AIP vor allem das Turbinenwerk in der Berliner Huttenstraße, haben die Kostensenker gut 400 Kolleginnen und Kollegen im Schaltwerk im Visier. Begründet wird die Ankündigung entsprechender Pläne mit der Verlagerung von Hochspannungsschaltanlagen ins Ausland. In Spandau stellt man unter anderem "Blue Air"-Schaltanlagen“ her, die besonders klima- und umweltfreundlich sind und daher schon heute künftigen Richtlinien der EU gerecht werden.

 "Wenn das die Transformation ist, dann verzichten wir Beschäftigten gerne darauf", kritisierte der Betriebsratsvorsitzende Rüdiger Groß in einer Stellungnahme der Berliner IG Metall: "Es kann doch nicht sein, dass das Management erst einen ökologisch sinnvollen Produktwechsel beschließt, um damit dann die Arbeitsplätze abzubauen. Die Transformation wird nur funktionieren, wenn die Beschäftigten nicht den Nachteil tragen müssen. Statt Arbeitsplätze zu vernichten, sollte das Management zusammen mit allen gute Lösungen suchen: für Klima und Beschäftigung."

Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin und Mitglied des Siemens Team, verweist auf die Bedeutung nachhaltiger Spitzentechnologie, produziert von hochqualifizierten Beschäftigten: "Siemens Energy könnte ein technologischer Vorreiter für ökologisch sinnvolle Produkte sein. Niemand bestreitet heutzutage ernsthaft, dass wir starke wirtschaftliche Unternehmen brauchen, die in der Lage sind, einerseits solche Innovationen voranzutreiben und andererseits Phasen, in denen sich neue Produkte am Markt etablieren müssen, zu überbrücken. Siemens Energy ist ein solch wirtschaftlich starkes Unternehmen und sollte gerade jetzt die Verantwortung für seine qualifizierten Fachkräfte übernehmen. Eine Produktverlagerung ins Ausland zum gegenwärtigen Zeitpunkt zeigt einmal mehr, dass Siemens die Marge in den Mittelpunkt seines Handels stellt."