Siemens Dialog
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23.04.2024, 10:04 Uhr

Schlechtere Bedingungen - Siemens Healthcare Italy streikt

  • 29.06.2015
  • Konzern

Die Healthcare-Ausgliederung in Italien soll spürbare Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen mit sich bringen, die Siemens durch Druck auf die Arbeitnehmerseite durchzusetzen versucht. Die Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen setzen sich nach ergebnislosen Gesprächen zur Wehr und erzeugen Gegendruck mit einem Streik - Beginn am 30. Juni.

Sciopero - "Streik" auf Italienisch.

Zuvor hatten Beschäftigte in Mailand, Padua und Rom gegen die Vorschläge der Firma gestimmt. Die Gründe liegen auf der Hand: Der geplante Wechsel vom Metall- zum Chemie-Tarifvertrag sowie Änderungen in den Betriebsvereinbarungen hätten negative Folgen sowohl für erworbene Rechte als auch in der Vergütung.

Unter anderem soll es künftig weniger Flexibilität bei den Arbeitszeiten sowie verminderte Urlaubsansprüche in bestimmten Fällen geben. Auch finanziell sehen die Pläne Einschnitte auf Kosten der Beschäftigten vor. Hier reicht die Palette von zahlreichen schlechteren Bedingungen des Chemie-Tarifvertrags bis zu empfindlichen Nachteilen für Beschäftigte, die Tätigkeiten im Home Office ausüben.

Die Arbeitnehmervertreter verschweigen nicht, dass es auch bei Übergang der Healthcare-Beschäftigten in die neue Gesellschaft auch einige positive Effekte geben soll. Sie würden allerdings nur für Minderheiten gelten, beispielsweise drei zusätzliche Urlaubstage nach zehn Jahren im Unternehmen - was aber nach heutigem Stand weniger als 20 Prozent aller HC-Mitarbeiter beträfe.

Zusammenfassend können die wenigen Vorteile aus Sicht der Interessenvertretung auf keinen Fall die umfangreiche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und die wirtschaftlichen Verluste kompensieren. Sie erkennen vielmehr die Absicht der Firmenseite, unter dem Strich eine Nettoeinsparung bei den gesamten Arbeitskosten zu erzielen.

Bei einem letzten Treffen am 24. Juni machten die Unternehmensvertreter deutlich, dass die Arbeitnehmerseite ihren Bedingungen als als Voraussetzung für einen Tarifvertrag zustimmen muss. Damit verschärft sich der Konflikt: Schon am 30. Juni beginnen um 10 Uhr 30 Streikaktionen vor den Siemens-Gebäuden in Mailand und Rom. Dabei werden die Beschäftigten diskutieren, wie sie weiter vorgehen wollen - der Siemens Dialog berichtet weiter.


» einen ausführlichen Bericht zu diesem Thema findet man auf unseren <link _top internal-link>internationalen Seiten (Englisch)