Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/nachrichten/schnelle-loesung-nicht-in-sicht
25.04.2024, 16:04 Uhr

Schnelle Lösung nicht in Sicht

  • 23.02.2012
  • Allgemein

In Düsseldorf fand am Mittwoch die erste Tarifverhandlung zwischen der IG Metall und den Arbeitgeberverbänden der Leiharbeitsbranche BAP und iGZ statt. Die IG Metall strebt dabei das Prinzip "Gleiche Arbeit - gleiches Geld" an - eine schnelle Lösung steht laut Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Verhandlungsführerin der IG Metall, nicht in Aussicht.

Helga Schwitzer, IG Metall-Verhandlungsführerin.

Verhandlung vertagt

"Wir stehen erst am Anfang eines schwierigen Verhandlungsweges und sind noch ein gutes Stück von unserem Ziel der fairen Bezahlung von Leiharbeitnehmern entfernt", fasste Schwitzer die erste Verhandlungsrunde zusammen, die nach drei Stunden endete. Das nächste Treffen zwischen IG Metall auf der einen sowie dem Bundesverband der Personaldienstleister und dem Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen auf der anderen Seite soll am 20. März stattfinden.

Gesetzgeber nach wie vor gefordert

Schwitzer kritisierte erneut die fast ausnahmslos erheblich schlechtere Bezahlung von Leih- im Vergleich zu  Stammbeschäftigten. Letztere sehen sich obendrein zunehmender Verdrängung ausgesetzt - eine Entwicklung, die die IG Metall mit den Verhandlungen zumindest in ihrem Organisationsbereich stoppen will, wo rund 300.000 Leiharbeiter beschäftigt sind. Darüber hinaus bleibt unverändert das grundsätzliche Ziel bestehen, eine branchenübergreifende gesetzliche Lösung auf politischem Weg zu erreichen: "Um die Spaltung der Belegschaften und die in vielen Bereichen skandalösen Bedingungen der Leiharbeit grundlegend zu beseitigen, bleibt der Gesetzgeber gefordert."

Gesamtmetall: zurücklehnen und profitieren?

Der mittelbar von den Verhandlungen betroffene Arbeitgeberverband Gesamtmetall bewertete die Verhandlungsaufnahme unterdessen in einer Stellungnahme als "zweckmäßig und nachvollziehbar". Sein Präsident Martin Kannegiesser äußerte in einer <link http: www.gesamtmetall.de gesamtmetall meonline.nsf id _blank external-link-new-window>undefinedPressemitteilung die Hoffung, das Konfliktthema würde auf diesem Weg "endgültig befriedet". Gleichzeitig bemängelte er erneut, Leiharbeit werde so "für weite Bereiche der Metall- und Elektro-Industrie [...] einfach zu teurer [sic]"; als Ausgleich wünschen sich die Arbeitgeber eine Ausweitung der Befristungs- und Arbeitszeitgrenzen.