Siemens Dialog
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24.04.2024, 02:04 Uhr

Siemens muss auch cool sein

  • 03.06.2013
  • Allgemein

- das zumindest äußert CEO Peter Löscher in der "Bild"-Zeitung vom Montag, denn "sonst verlieren wir im Kampf um die besten Köpfe". Wie in der "Bild" üblich springt das entsprechende Interview im Schweinsgalopp über möglichst viele Themen, für die folglich jeweils kaum mehr als ein einzelner Satz Raum findet.

Unheilvolle Warnung vor der Plasmakugel: Peter Löscher bei "Bild.de".

400 Euro mehr pro Jahr ...

... kostet die Energiewende laut Überschrift des nicht sehr gehaltvollen Artikels "die Durchschnittsfamilie". Allerdings nur, "wenn wir nichts dagegen tun", schränkt der selbsternannte Anwalt des kleinen Mannes beruhigend ein, und liefert Löscher die Steilvorlage für passende Empfehlungen: Kein Ausbau erneuerbarer Energien um jeden Preis, mehr Effizienz beim Verbrauch und mehr europäische Zusammenarbeit. Wie praktisch, dass in der Online-Ausgabe zwischen Foto und Text des Artikels eine Google-Ad zu Siemens' "Energiewende-Dialog" prangt.

Weiter geht's zum Sparprogramm, zu dem Details wie beispielsweise Auswirkungen auf die Arbeitsplätze ebenfalls sorsam vermieden werden. Statt dessen erklärt Löscher lapidar: "Wir sorgen jetzt dafür, dass Siemens auch künftig im harten weltweiten Wettkampf bestehen kann und weiter zur Spitze gehört", und: "Unser Ziel von 12% Gewinnmarge 2014 steht."

Schwerer Stand

Vielleicht macht die "Bild" es dem Siemens-Chef aus Mitgefühl so einfach, immerhin findet sie, zumindest mit Blick auf die Vergütungsdebatte: "Manager in Deutschland haben eine schweren Stand". Löscher plädiert in diesem Zusammenhang für generelle Transparenz und kann sich auch eine Gehaltsobergrenze vorstellen - wenn darüber die Firmen selbst entscheiden. Es folgt eine kurze Vorlage zur ICE-Lieferung, bis die "Bild"-Reporter zur mit der entscheidenden Frage schließen: "Was macht der Siemens-Chef, wenn er mal nicht für Siemens unterwegs ist?" Die Antwort findet, wer mag, in der heutigen "Bild"-Zeitung.