Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/nachrichten/siemens-tritt-russischer-corporate-ethics-initiative-bei
24.04.2024, 03:04 Uhr

Siemens tritt russischer 'Corporate Ethics Initiative' bei

  • 22.04.2010
  • Allgemein

In München ging diese Woche mit dem Urteil gegen zwei Ex-Manager und der Anklageerhebung gegen den früheren Zentralvorstand Thomas Ganswindt die juristische Aufarbeitung des Korruptionsskandals bei Siemens weiter. Das Unternehmen als ganzes hingegen lässt die Affäre immer weiter hinter sich; der jüngste Schritt zur neuen Sauberkeit ist der Beitritt zu einer Anti-Korruptions-Initiative in Russland.

Dietrich Möller, CEO von Siemens<br>in Russland.

Längst schon gilt Siemens wegen des unnachsichtigen Aufräumens in Sachen Compliance als Musterbeispiel über die Grenzen Deutschlands hinaus. Am Mittwoch gab man per <link http: www.siemens.com press de pressemitteilungen _blank external-link-new-window>undefinedPressemitteilung bekannt, sich in Moskau als eines von insgesamt 46 Gründungsmitgliedern der "<link http: russland.ahk.de mitglieder komitees unternehmenspraxis initiative-compliance _blank external-link-new-window>undefinedCorporate Ethics Initiative" zur Förderung ethisch einwandfreier und sauberer Geschäfte in Russland angeschlossen zu haben. Die Vereinigung besteht derzeit vor allem aus multinationalen Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland.

Compliance auch in kritischen Regionen

Die Gründung der Initative zeigt, dass selbst etablierte Schmiergeldsitten entgegen etlicher Schutzbehauptungen durchaus auch in kritischen Regionen unterbunden, zumindest aber erheblich eingedämmt werden können. Eine zwingende Voraussetzung dafür ist, dass sich die wichtigsten Wettbewerber in den jeweiligen Märkten über entsprechende Richtlinien einig sind. Siemens engagiert sich daher bereits seit längerem für übergreifende Verpflichtungen dieser Art, den sogenannten "collective actions". Der missionarische Eifer ist natürlich auch nicht ganz ohne Eigennutz: Verhält man sich selbst ethisch korrekt, wird man durch dubiose Praktiken anderer naturgemäß im fairen Wettbwerb benachteiligt.

Durchbruch für saubere Geschäfte in Russland

Dietrich Möller, Siemens-Landeschef in Russland und Vorstandsmitglied der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer, bewertet die Schaffung der neuen Initiative vor diesem Hintergrund als Durchbruch für entsprechende Bemühungen. Er geht davon aus, dass sich die Compliance-Bemühungen bald auch bei Mitbewerbern vor Ort durchsetzen werden: "Wir sind zuversichtlich, dass sich in Kürze auch verstärkt lokale, russische Unternehmen an der Initiative beteiligen werden."