Siemens Dialog
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19.04.2024, 21:04 Uhr

Siemensianer lassen nicht locker

  • 18.05.2010
  • Konzern

- so überschreiben die Betriebsräte von Siemens IT Solutions and Services in Paderborn ihren Bericht vom Montagsspaziergang am 17. Mai. In der Praxis bestätigten rund 200 SIS-Beschäftigte diese Feststellung - in der Paderborn fand die Aktion immerhin bereits zum 21. Mal statt. Ebenfalls unverändert aktiv waren die Kolleginnen und Kollegen in Fürth und Berlin [Update].

Zum 21. Mal Montagsspaziergang in Paderborn ...

... wo mittlerweile die Bäume blühen.

Sonnenschein über SIS in Berlin.

Der Druck auf die Konzernleitung darf jetzt nicht nachlassen, so die einhellige Meinung bei SIS in Paderborn. Gerade jetzt beginnt eine neue kritische Phase der Auseinandersetzung, berichtete der Betriebsratsvorsitzende Walter Wiechers: In dieser Woche tagt der Gesamtbetriebsrat der Siemens AG, die Verhandlungen mit der Geschäftsführung von Siemens werden wohl zeitnah beginnen.

Widerstand blüht und gedeiht

Die IG Metall hat mittlerweile eine Tarifkommission zusammen gestellt, wie Wiechers weiter berichtete. In ihr sind die verschiedenen SIS-Standorte je nach der Anzahl der IG Metall-Mitglieder vertreten, betonte er; wenn also Paderborn noch besser vertreten werden solle, gehe dies nur, wenn sich weitere Kollegen zum Bettritt entschlössen: "Für einen Beitritt ist es nie zu spät!" Die Blüten der Bäume an der Spazierstrecke machten sichtbar, wie lange der Protest schon andauert - als es losging, waren sie noch kahl. Das Fazit: "Der Widerstand gegen die Pläne des Siemens-Vorstands blüht und gedeiht kräftig."

Gut 200 in Fürth ...

In Fürth wendete sich der IG Metall-Vertrauenkörperleiter Dieter Domabil an die SIS'ler, die für ihre Forderungen auf die Straße gekommen waren. Er bedankte sich für ihre Ausdauer und versprach erneut, um eine Änderung der firmenseitigen Vorhaben zu kämpfen. Rein betriebswirtschaftlich  begründetes Handeln und Agieren jedenfalls reiche jetzt nicht und habe in der Vergangenheit auch nicht richtig geholfen: "Darauf darf sich nicht zurückgezogen werden von Seiten der Mitbestimmungsgremien im Konzern und besonders der AG. Die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht noch Mal vorkommen."

Als zweiter Redner erläuterte Dieter Schmitz, Vertreter der SIS-Region Nordbayern 2 im Gesamtbetriebsrat, die Einschätzungen dort. Zwar sehe man keine Möglichkeit, den Carve Out komplett zu verhindern, Arbeitsplatzabbau dürfe dies aber nicht bedeuten, erklärte er. Wie jeden Montag umrundeten die TeilnehmerInnen danach das Firmengelände. Zum Abschluss erinnerte Domabil an die Fortsetzung der unterbrochenen Betriebsversammlung am kommenden Freitag, zu der er die Teilnahme aller Beschäftigten erwartet.

... und sonnige 70 in Berlin

In Berlin erwartete man nach dem schlechten Wetter am Wochenende kaum Sonnenschein für den Montagsspaziergang. Umso erfreulicher war es für gut 70 Kolleginnen und Kollegen, als sie um zwölf Uhr dann doch freundlich auf den 12. Protestspaziergang in Berlin herunterschien. Die TeilnehmerInnen marschierten lautstark einmal um das Verwaltungsgebäude und betonten: "Unser Berliner Protest lässt nicht nach!"