Siemens Dialog
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25.04.2024, 07:04 Uhr

SIS-Montagsproteste: NRW im Fokus

  • 20.04.2010
  • Konzern

Auch an diesem Montag protestierten wieder hunderte von SIS-Beschäftigten gegen die bevorstehende Aus- und Umgliederung ihrer Sparte. Besondere öffentliche Aufmerksamkeit herrschte dieses Mal angesichts der nahen Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen am Standort Paderborn, aber auch anderenorts hält der Protest unvermindert an.

Paderborn (Fotos zum Vergrößern bitte anklicken)

Braunschweig

Fürth

Der 17. Montagsspaziergang von rund 500 der Kolleginnen und Kollegen in Paderborn führte dieses Mal zum Arbeitsamt. Sie erhielten Unterstützung von Politikerinnen und Politikern aller großer Parteien, die sich einig waren: "Paderborn ist solidarisch! Paderborn will IT-Standort bleiben!" Unter einem großen Transparent mit der Aufschrift "Siemens vernichtet ExSIStenzen" zogen sie diese Mal nicht wie sonst um das Firmengebäude, sondern in die Stadt hinein zur Kundgebung vor dem Arbeitsamt.

Parteiübergreifende Unterstützung der Politik

Dort wurden sie bereits von den Politikern sowie dem Leiter der örtlichen Agentur für Arbeit erwartet. Auch die Medien waren stark vertreten, unter anderem <link http: www.wdr.de mediathek html regional rueckschau lokalzeit_owl.xml _blank external-link-new-window>undefinedberichtete der WDR. Das Engagement der Politik erfuhr durch die bevorstehenden Landtagswahlen in NRW einen kräftigen Schub: Vor Ort sicherten die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, sowie Landtagskandidaten von CDU und den Linken, ein Europaabgeordneter sowie der CDU-Bürgermeister ihre Unterstützung zu.

Konrad Jablonski von der Bezirksleitung der IG Metall in NRW und ehemaliger Betriebsratsvorsitzender von Siemens in Paderborn, überbrachte solidarische Grüße des Bezirksleiters Oliver Burkhard. Der Leiter der Agentur für Arbeit in Paderborn versprach ebenfalls umfassende Unterstützung zu. Er wies insbesondere darauf hin, dass die IT-Industrie ein ganz wichtiger Eckpfeiler der Wirtschaft in der Region sei; sie hat Paderborn groß gemacht und ist in der Region mittlerweile der zeitgrößte Wirtschaftsfaktor.

Einen <link http: netkey40.igmetall.de homepages paderborn branchen itk-branche _blank external-link-new-window metall>undefinedausführlichen Bericht aus Paderborn sowie eine Bildergalerie finden Sie auf den Internet-Seiten der IG Metall Paderborn.

Wieder mehr TeilnehmerInnen in Braunschweig

Auch beim 8. Montagsspaziergang gegen die Ausgliederung und Abwicklung der SIS konnte die Teilnehmerzahl am Standort Braunschweig erneut gesteigert werden. Rainer Feldt, Mitglied im Betriebsrat SIS Region Nord, prangerte an, dass Siemens als Gewinne erwirtschaftender Großkonzern seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht werde. Nach den Kriterien Alter und Gehaltshöhe versuche der Konzern, Teile seiner bestehenden Belegschaft auszutauschen. Während die SIS abgestoßen und die Arbeitsplätze zu einem Viertel liquidiert werden, würden in den Sektoren eigene IT-Abteilungen aufgebaut.

Solidarität mit Industry Bad Neustadt

Armin Baumgarten, Vorsitzender des Betriebsrates der Siemens AG in Braunschweig, wies auf die Unterschriftensammlung zur Unterstützung der von Arbeitsplatzverlust bedrohten Kolleginnen und Kollegen in der Rhön hin. Am 28. April werden sich die Braunschweiger zeitgleich zu der Demonstration in München solidarisch zeigen, bei der die KollegInnen von Industry während der Aufsichtsratssitzung gegen den Kahlschlag an ihrem Standort protestieren.

Zu dieser Kundgebung werden auch Beschäftigte der SIS Regionen Südbayern sowie Nordbayern erwartet. Letztere zeigen in Fürth und Nürnberg seit Monaten jeden Montag, dass sie sich nicht einfach abschieben lassen werden - auch in dieser Woche waren es wieder rund 350.