Siemens Dialog
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25.04.2024, 13:04 Uhr

SIS: "Nur ein Schulterzucken"

  • 20.07.2010
  • Konzern

Auf die ergebnislosen Tarifverhandlungen für Siemens IT Solutions and Services am 16. Juli folgte am Montag erneut eine Reihe von Protestveranstaltungen. Im Mittelpunkt stand eine Großkundgebung in Fürth, an der über 400 SIS-Beschäftigte teilnahmen. Zusätzliche Unterstützung kam von Kollegen und Kolleginnen anderer Fürther Betriebe sowie aus Erlangen, Nürnberg und Bad Neustadt.

500 DemonstrantInnen auf dem Bahnhofsplatz

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Rund 500 TeilnehmerInnen machten sich am Montag Vormittag zu einem Protestmarsch zum Fürther Bahnhofsplatz auf, wo sie mit einer Kundgebung ihren Widerstand gegen die Absichten des Siemens-Konzerns verstärkten, SIS auszugliedern, hunderte von Arbeitsplätzen zu vernichten, sowie die Tarif- und Sozialleistungen zu verschlechtern.

Tarifverhandlungen: wenig Verständnis, keine Zusagen

Auf großes Interesse stieß bei der Kundgebung der Redebeitrag von Sibylle Wankel, die als Tarifexpertin der IG Metall-Bezirksleitung Bayern die Verhandlungen auf der Arbeitnehmerseite leitet. Sie fasste die starre Haltung der Firmenseite in der zweiten Verhandlungsrunde zusammen: "Für die Situation der Belegschaft hatte die Gegenseite nur ein Schulterzucken übrig." Es gebe keinerlei Zusage zu Beschäftigungs- und Standortsicherung, keinen Willen zur Rückkehr zum Flächentarifvertrag, und auch die Ausgliederung aus dem Konzern werde bekräftigt, stellte Wankel die Position der Firmenseite dar.

Mobilisierung im Herbst

Thomas Händel, erster Bevollmächtigter der IG Metall Fürth, rief dazu auf die Aktionen ungemindert fortzuführen: "Profitmaximierung zu Lasten der Menschen wird auch in Fürth zur Massenerfahrung. Nach den Erfahrungen bei Grundig, Takata-Petri, Quelle und anderen Betrieben der Region ist es jetzt im Herbst nötig, sich gemeinsam gegen unsoziale Politik und Managermachenschaften verstärkt zur Wehr zu setzen!"

Kritik und Solidarität

Die zweite Bevollmächtigte Anny Heike kritisierte die Blockiertaktik von Siemens in den Tarifverhandlungen scharf: "Bei den Schmiergeldern war ihnen kein Euro zu wenig, bei den Beschäftigten ist ihnen jeder Euro zuviel. Das werden Beschäftigte und IG Metall auch zukünftig nicht hinnehmen!" Als weitere Redner bekundeten am Fürther Bahnhofsplatz Oberbürgermeister Thomas Jung und der Dekan der evangelische Kirche Jörg Sichelstiel ihre Solidarität mit den Siemens-Beschäftigen.