Siemens Dialog
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25.04.2024, 01:04 Uhr

SIS: über 6.000 Unterschriften, weitere Montagsaktionen

  • 28.01.2010
  • Konzern

Am Donnerstag werden sich, so steht zu befürchten, zu den umstrittenen Portfolio-Maßnahmen bei EDM und S.A.T. weitere Pläne gesellen, die letztlich Arbeitsplätze im Siemens-Konzern kosten. Offen ist nach wie vor auch, wie es für Siemens IT Solutions and Services nach der Abtrennung weitergehen soll. Die Beschäftigten warten nicht passiv ab, sondern weiten ihre 'Montagsaktivitäten' aus.

Plakat in Frankfurt

Fahnen in Berlin

220 TeilnehmerInnen in Fürth

Solidarität in Karlsruhe ...

... und in Braunschweig

Wie berichtet (siehe zum selben Thema) haben sich in den vergangenen Wochen immer mehr Standorte den ursprünglich in Paderborn gestarteten  Montagsspaziergängen angeschlossen oder eigene Varianten entwickelt.

Rege Diskussion in Frankfurt

In Frankfurt beispielsweise sind die Örtlichkeiten für Spaziergänge wenig geeignet, das Plakat mit dem Motto "SIS gehört zu Siemens" jedoch hat mittlerweile Wiedererkennungswert. Zu Beginn dieser Woche haben rund 45 KollegInnen, trotz Kälte, Schnee und Glatteis statt des Spaziergangs eine rege Diskussion über die Situation der SIS geführt. Thema waren nach Bericht einer Teilnehmerin die Missstände aus den Bereichen, und, so wörtlich, die 'schlimmen Sachen, die man von den Kollegen anderer Standorte - vor allem München - so hört'. Stichworte dazu gibt es offenbar reichlich: Zukunft der SIS, Future Team, AG-Gründung, Investoren und vor allem die mögliche Aufgabe der Tarifbindung mit allen denkbaren Konsequenzen.

Tröten und Trillerpfeifen in Berlin

In Berlin haben am selben Tag trotz ebenfalls arktischer Kälte von minus elf Grad wieder über 70 Kolleginnen und Kollegen am Spaziergang rund um das Verwaltungsgebäude teilgenommen. Dabei verliehen sie der zentralen Forderung "SIS gehört zu Siemens" lautstark mit Tröten, Ratschen und Trillerpfeifen Nachdruck.

Wachsende Teilnahme in Fürth

Im größeren SIS-Standort Fürth hat ein weiterer Montagsspaziergang stattgefunden, dessen Beteilung sich erwartungsgemäß stetig steigert: 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte der Betriebsrat, und: "Schnee, Kälte und Glätte hatten wir auch zu bieten".

Schon weit über 6.000 Unterschriften gegen die Portfolio-Politik

Parallel zu den montäglichen Aktionen werden noch bis in den Februar hinein an vielen Standorten nicht nur von SIS-Beschäftigten und ihren EDM-Kollegen Unterschriften gegen die Maßnahmen der "aktiven Portfolio-Politik" gesammelt. Mit Stand vom 25. Januar wurden bereits deulich über 6.000 Unterschriften gezählt - ein klares Signal, dass überall die Ablehnung der um sich greifenden "Salamitaktik" spürbar wächst.

Karlsruhe: "Positive Resonanz und Zuspruch"

Gesammelt wurde und wird bislang in Amberg, Fürth, München, Regensburg, Erlangen, Karlsruhe, Paderborn und Berlin bzw. Leipzig. Aus allen Standorten ist zu erfahren, dass keineswegs nur Unterschriften von potenziell selbst betroffenen MitarbeiterInnen kommen. Statt dessen gilt, was beispielsweise aus Karlsruhe berichtet wurde: "Wir haben eine sehr positive Resonanz erlebt, und den Zuspruch von vielen Kolleginnen und Kollegen erhalten." Die Zahlen unterstreichen diesen Eindruck, denn trotz nur 56 SIS-KollegInnen am Standort kamen rund 500 Unterschriften zusammen.

Braunschweig: "Das macht Mut"

Ähnliche Resonanz berichten die <link http: www.igm-bs.de betriebebranchen siemens-i-mo aktuelles news-detail artikel sis-gehoert-zu-siemens _blank external-link-new-window>undefinedIG Metall-Vertrauensleute bei SIS und Industry Mobility in Braunschweig. Sie setzten sich gemeinsam mit einer Sammelaktion vor der Kantine für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen ein und bekamen 865 Unterschriften gegen die Pläne des Konzerns zusammen. Ein Bericht vermeldet Stimmen und Meinungen zum Thema SIS-Ausgliederung: "Eine Milchmädchenrechnung ist es zu glauben, dass ein Standort ohne hauseigenen IT-Dienstleister auskommt", "Eine Kostenexplosion ist zu erwarten", "VW ist schon weiter und holt seine interne IT zurück an die Standorte, wohl nicht ohne Grund". Die Braunschweiger Vertrauensleute erfuhren von den Siemensianerinnen und Siemensianern große Solidarität, so der Bericht: "Das macht Mut."