Siemens Dialog
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25.04.2024, 23:04 Uhr

Solidarität für Nokia Siemens Networks

  • 03.02.2012
  • Konzern

Die Pläne für massive Einschnitte bei Nokia Siemens Networks sorgen auch an den nicht unmittelbar betroffenen Standorten und außerhalb des Unternehmens für Unruhe und Solidarität. Belegschaften und Betriebsräte erklären sich über alle Grenzen hinweg solidarisch gegen den Kahlschlag.

Solidarität auf 150 Meter Länge.

"Band der Solidarität" in Düsseldorf

In Düsseldorf bot der Betriebsrat spontan eine offene Sprechstunde zum Meinungs- und Gedankenaustausch an, die auf reges Interesse stieß. Dabei entstand die Idee für ein "Band der Solidarität", mit dem die Kolleginnen und Kollegen am Mittwoch ihre Unterstützung für die betroffenen Betriebe zeigten: Rund 250 Knoten verbinden eine 150 Meter lange Stoffbahn mit Gedanken, Meinungen und Sprüchen auf farbigen Stoffen. Eine Solidaritätsadresse des Betriebsrats betont, dass die Entwicklung bei NSN fatal BenQ, Nokia Bochum und NSN Bruchsal erinnert: "Mit Schrecken müssen wir feststellen, dass der NSN-Konzern sich nicht hinter seine Mitarbeitern und Standorte in Deutschland stellt. [...] Leidtragende sind damals wie heute die Mitarbeiter. Sie erfahren am eigenen Leib, wie die Sicherheit des Arbeitsplatzes erodiert. Und sie fragen sich am Ende zu recht, warum müssen wir unter den Fehlern des Management leiden?"

Gegen Stellenabbau, Verlagerung und Ausgliederungen

Auch der NSN-Betriebsrat in Ulm kritisiert in einer Solidaritätsadresse nachdrücklich, dass für den "massivsten Kahlschlag unter deutschen Mitarbeitern seit Bestehen von NSN" wieder einmal die Mitarbeiter "die Zeche für die Fehlentscheidungen unseres Managements bezahlen" sollen. Wie viele andere wirft er diesem Management vor allem den Versuch vor, fehlende innovative Ansätze für die Zukunft durch Stellenabbau, Verlagerung und Ausgliederungen zu ersetzen.

Unterstützung von Siemens Enterprise Communications und Leoni

Auch außerhalb von NSN stößt die geplante Schrumpfkur nicht nur bei den Medien auf enormes Interesse. Der Gesamtbetriebsrat von Siemens Enterprise Communications fordert in einer Solidaritätsadresse eine Solidargesellschaft, die das Kapital zum Wohle des Menschen verwendet: "Es darf nicht sein, dass ein High-Tech-Standort mit 3.600 Menschen geschlossen und damit Zukunftstechnologien wie die Telekommunikation vollkommen aus Bayern verschwinden soll. Wir fordern mit Euch, dass der Mensch im Mittelpunkt stehen muss!"

Eine Vertrauensleuteversammlung des Automobilzulieferers Leoni in Kitzingen erklärte sich ebenfalls spontan solidarisch mit dem Protest gegen die Schließung von NSN München und den drastischen Stellenabbau. Die Vertrauensleute erklärten in ihrem Schreiben: "Auch unsere Geschäftsführung erwartet von uns immer viel Verständnis für ihre Probleme - wir haben aber vor allem Verständnis, dass ihr die Arbeitsplätze für Euch und Eure Kinder erhalten wollt. Viel Erfolg und solidarische Grüße!"