Siemens Dialog
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29.03.2024, 15:03 Uhr

Starkes Signal an Siemens-Vorstand und Öffentlichkeit - 2

  • 10.06.2015
  • Allgemein

(Teil 2: Berlin) Die Bundeshauptstadt ist neben Mülheim am stärksten von den aktuellen Abbauplänen bei Siemens betroffen. Die so konflikterprobten wie gut vernetzten Berliner SiemensianerInnen ließen sich folglich auch beim Aktionstag nicht lumpen und machten mit einer ganzen Reihe von Aktionen klar: Wir werden kämpfen wie die Bären!

1.500 vor der Berliner Siemens-Verwaltung.

Birgit Steinborn, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates.

1.700 auf der Huttenstraße.

Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall BBS.

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(Teil 2: Berlin)

Der Aktionstag begann früh in der Siemensstadt, als die ersten Beschäftigten schon um 5 Uhr 30 mit Flugblättern an den U-Bahnausgängen begrüßt wurden, gegen 9 Uhr folgte eine Pressekonferenz der Berliner IG Metall mit zahlreichen Betriebsratsvorsitzenden. Um 10 schließlich versammelten sich rund 1.500 Siemens-Beschäftigte vor dem Siemens-Verwaltungsgebäude, wo als Redner unter anderem Birgit Steinborn, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von Siemens, und Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, sprachen.

Steinborn rückte in ihrer Rede die Suggestion Joe Kaesers richtig, die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat seien grundsätzlich mit ihm in Sachen Stellenabbau einer Meinung: "Wir stimmen mit Herrn Kaeser in einigen Punkten überein, wir wollen auch eine langfristige Ausrichtung des Unternehmens, eine Stärkung von Innovationen und des Vertriebs sowie den Abbau von Bürokratie. Aber in der Umsetzung und den einzelnen Maßnahmen sind wir uns nicht einig. Wir haben zum Beispiel immer gesagt: "Abbau von Bürokratie ja, Abbau von Personal nein'."

Mit Blick auf "PG 2020" erklärte die GBR-Vorsitzende: "Wir können vor einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld im Energiegeschäft auch nicht die Augen verschließen. Inzwischen wissen wir aber auch, dass das Management viele Fehler gemacht hat. Angefangen von Fehleinschätzungen der Marktentwicklung bis hin zu Einsparungen bei Forschung und Entwicklung zugunsten der Marge. Ausbaden muss das jetzt die Belegschaft. Gerade die geplanten Verlagerungen sind besonders kritisch. Hier geht es um die Wertschöpfung unserer Standorte."

Aber damit war der Aktionstag in Berlin noch längst nicht am Ende. Am Mittag "spazierten" rund 1.700 SiemensianerInnen aus dem vom Abbau bedrohten Gasturbinenwerk buchstäblich demonstrativ zu einer Betriebsversammlung, um sich über die aktuelle Situation zu informieren. Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter Berliner IG Metall, dankte ihnen für ihr Engagement am Aktionstag und den Produktionsstandort Berlin: "Wir brauchen eine nachhaltige Standortstrategie statt kostengetrieber Verlagerungen und Personalabbau."

Der Betriebsratsvorsitzende Günter Augustat betonte: "Wir wollen das Schätzchen in Moabit unweit vom Regierungsviertel als Schaufenster der Gasturbinenhochtechnologie bewahren. Unsere flexible, vielseitige und kompetente Fertigung muss erhalten bleiben für die zukünftigen Herausforderungen wie immer kürzere Lieferzeiten und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Siemens Gasturbinentechnologie." Die geplante Verlagerung der Komponentenfertigung jedenfalls werden die Berliner SiemensianerInnen nicht einfach hinnehmen: "Wir fordern ergebnisoffene Gespräche mit der Leitung ein, mit dem Ziel Kostenoptimierungen und Verbesserungen in unserer Fertigung zu heben und fortzusetzen statt zu verlagern."

(Fotos: Christian v. Polentz)


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