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20.04.2024, 02:04 Uhr

Tarifkommissionen beschließen Forderungen

  • 23.02.2012
  • Allgemein

Die Tarifkommissionen für die Metall- und Elektroindustrie beschließen am 23. Februar in den sieben IG Metall-Tarifbezirken ihre Forderungen für die Tarifrunde 2012. Am frühen Nachmittag war die Entscheidung bereits in Bayern, Baden-Württemberg und der Küste gefallen: 6,5 Prozent Entgeltsteigerung, unbefristete Übernahme fertig Ausgebildeter und Mitbestimmungsregelungen zur Leiharbeit.

Ohne der Entscheidung der Gremien in den anderen Tarifbezirken vorzugreifen ist erfahrungsgemäß anzunehmen, dass sie zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Am Freitag tritt dann in Frankfurt der Vorstand der IG Metall zusammen, um auf Grundlage der Beschlüsse in den Bezirken über die endgültige Forderung zu entscheiden.

Einigkeit über inhaltliche Schwerpunkte ...

Über die inhaltlichen Schwerpunkte - Mitbestimmung bei der Leiharbeit und unbefristete Übernahmen fertiger Azubis - herrscht seit Monaten Einigkeit nicht nur in der IG Metall, sondern auch in  der weiten Teilen der Öffentlichkeit: Der rücksichtslose Missbrauch der Leiharbeit zur Kostendämpfung steht mittlerweile ebenso in der Kritik wie die Benachteiligung gerade junger Berufsanfänger.

... und deutliche Entgelterhöhung

Bei der Berechung der Entgeltforderung für diese Tarifrunde wird der Abschluss im Februar 2010 berücksichtigt. Damals lag der Schwerpunkt auf der Sicherung von Arbeitsplätzen in der Krise, wofür angesichts düsterer Wirtschaftsprognosen moderate Erhöhungen hingenommen wurden. Die tatsächliche Entwicklung der Metall- und Elektroindusrie überstieg allerdings in der Folge und insbesondere im Jahr 2011 selbst die optimistischten Erwartungen. Um den verfügbaren verteilungsneutralen Spielraum aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Produktivitäts- und Inflationsentwicklung und die Entgelterhöhungen nicht zu entkoppeln, bezieht die IG Metall daher nun diese Differenz ein.

Ausgleich für Vorleistung vor zwei Jahren

Die Diskussionen in den örtlichen Gremien und den Betrieben hatten im Vorfeld der Forderungsbeschlüsse deutlich gemacht, dass es aus Sicht der Betroffenen vor dem Hintergrund von Überstunden und Sonderschichten keine Alternative zu dieser Entscheidung geben kann. Berthold Huber, Erster Vorsitzende der IG Metall, hatte diese Stimmung auf den Punkt gebracht: "Die Beschäftigten sind in Vorleistung getreten und haben damit den wirtschaftlichen Erfolg erst möglich gemacht. Sie haben es verdient, dass das jetzt honoriert wird."