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24.04.2024, 10:04 Uhr

Tarifrunde: Kein Poker nach unten

  • 12.04.2012
  • Allgemein

Der erste IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber nahm in einem Interview anlässlich des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst Stellung zur laufenden Tarifrunde. Das Ergebnis von ver.di bewertet er als "gute Arbeit" und Signal auch für die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie.

Kundgebung zur 2. Verhandlungsrunde am 27. März in München.

Öffentlicher Dienst: "Ordentlich bis ambitioniert"

Im Gespräch mit dem "<link http: www.handelsblatt.com politik deutschland interview-wir-spueren-rueckenwind _blank external-link-new-window handelsblatt>undefinedHandelsblatt" (10. April) sagte Huber mit Blick auf ver.di: "3,5 Prozent mehr in diesem Jahr und direkt weitere 1,4 Prozent im Januar 2013 - das sind 4,9 Prozent innerhalb von zwölf Monaten. Das ist auch nach den Maßstäben der IG Metall ordentlich bis ambitioniert."

Mahnung an die Arbeitgeber

Rückenwind für die laufende Tarifrunde, deren Verhandlungen in der kommenden Woche fortgesetzt werden, spürt die IG Metall allerdings nicht erst seit diesem Abschluss, beispielsweise durch viel Unterstützung für die Forderungen in den Betrieben. Der Abschluss im öffentlichen Dienst hat jeoch nach Hubers Einschätzung eine zusätzliche Funktion: "Es ist eine Mahnung an die Metall-Arbeitgeber, nicht das Maß zu verlieren. Sie müssen erkennen, dass man nicht grenzenlos nach unten Pokern kann."

Selbstbewusst in die Verhandlungen

Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Arbeitskampfes ist aus Sicht der IG Metall aus der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes nicht abzuleiten. Huber verweist auf Nachfrage auf die noch bis zum 28. April bestehende Friedenspflicht und lehnt verfrühtes Imponiergehabe ab: "So eine Organisation sind wir nicht. Und ich bin schon gar keiner, der gleich die Keule rausholt." Mit Schwäche oder mangelnder Konfliktfähigkeit hat das allerdings nichts zu tun: "Wir sind selbstbewusst in diese Verhandlungen hineingegangen, und so werden wir da auch wieder herauskommen."