Siemens Dialog
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20.04.2024, 05:04 Uhr

Tarifverhandlungen vor der 4. Runde

  • 19.02.2015
  • Allgemein

Nach den in mehreren Tarifbezirken organisierten Gesprächen der Tarifparteien in Expertengruppen beginnt am 23.2. in Baden-Württemberg die 4. Verhandlungsrunde. Im Vorfeld macht die IG Metall nochmals Druck mit Warnstreiks - auch viele Siemens-Betriebe sind mit dabei.

WIR sind SiemensianerInnen

S. Keiber (BRV Standort Karlsruhe), M. Dudenhöffer (BRV NL) und M. Willemsen (JAV)

Erfurt: Warnstreik mit Ministerin (ganz links)

NRW: 1.000 SiemensianerInnen bei zentraler Kundgebung

Zeitfenster für friedliche Lösung

Aus Sicht der IG Metall muss es bei diesen Verhandlungen endlich zu einem Durchbruch kommen, der ein Ergebnis noch in diesem Monat ermöglicht. Anderenfalls, so kündigte unter anderem der Zweite IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann an, sinken die Chancen für eine Lösung auf dem Verhandlungsweg rapide: "Die IG Metall will ein Scheitern der Verhandlungen vermeiden. Klar ist jedoch auch: Wir brauchen flächendeckend Bewegung bei den Arbeitgebern beim Entgelt, für eine verbesserte Altersteilzeitregelung und eine zukunftsweisende Bildungsteilzeit. Sollten die Arbeitgeber nicht auf uns zukommen, sind Urabstimmung und Streik nicht auszuschließen."

Siemens-Betriebe in Aktion

Vor diesem Hintergrund werden die Warnstreiks vor den Verhandlungen noch einmal massiv hochgefahren. SiemensianerInnen sind in ganz Deutschland vorne mit dabei. In Karlsruhe zogen die Beschäftigten von Siemens AG und Niederlassung schon am neunten Februar gemeinsam mit KollegInnen anderer Unternehmen vor den Siemens Industriepark, wo sie den Forderungen - 5,5 Prozent mehr Lohn, verbesserte Altersteilzeit und mehr Geld und Zeit für Bildung - mit einer Kundgebung Nachdruck verliehen.

In Erfurt hatten die Siemens-Beschäftigten des Generatorenwerkes am 17. Februar prominente Unterstützung durch Thüringens Arbeitsministerin Heike Werner. Wie an vielen Siemens-Standorten geht es den über 600 Beschäftigten imn Werk nicht "nur" um die Tarifrunde, sondern auch um die Bedrohung ihrer Arbeitsplätze. In Erfurt betrifft dies etwa 150 - Werner unterstrich in ihrer Ansprache die Unterstützung der Thüringer Landesregierung für die Forderung nach neuen Perspektiven im Unternehmen für sie: "Ich werde mit dem Betriebsrat und der IG Metall in Thüringen sprechen und ihnen meine Unterstützung im Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze anbieten."

In Mülheim schließlich waren zahlreiche Siemens-Standorte aus NRW mit dabei, als insgesamt rund 10.000 Beschäftigte zur dritten Verhandlung demonstrierten. Auch hier spielte die Kritik am geplanten Stellenabbau bei Siemens eine zentrale Rolle. DerMülheimer Betriebsratsvorsitzende Pietro Bazzoli fand in seiner Ansprache klare Worte, mit denen er den ihn unter anderem als "unerträglich" bezeichnete und Siemens"Perspektivlosigkeit" vorwarf. Ein "Musterbeispiel dafür, wie man Beschäftigte verunsichern kann"nannte seinerseits der nordrhein-westfälische IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler Siemens.