Siemens Dialog
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28.03.2024, 09:03 Uhr

Teilersatz durch D&O-Versicherung?

  • 07.09.2009
  • Allgemein

Steuern, Ermittlungen, Strafen - rund 2,5 Milliarden Euro hat Siemens die Korruptionsaffäre gekostet. Auf der Haben-Seite ist bisher außer den angekündigten 1,5 Millionen von drei Ex-Vorständen nichts zu verbuchen. Medienberichten zufolge zeichnet sich nun eine Einigung mit dem Konsortium ab, bei dem Siemens die so genannte D&O-Versicherung abgeschlossen hat - von 100 Millionen Euro ist die Rede.

Mit D&O-Vermögenshaftspflichtversicherungen sichern Unternehmen ihre Manager (Directors and Officers) gegen Schäden ab, die sie durch fehlerhaftes Verhalten verursachen. Wie die "<link http: www.welt.de wirtschaft article4465908 versicherungen-zahlen-fuer-siemens-skandal.html _blank external-link-new-window>WamSWelt am Sonntag" berichtet, steht nun die Einigung mit dem Konsortium unter Führung der Allianz bevor, die mit 100 Millionen Euro zumindest einen Teil des riesigen Verlustes wieder hereinbringen würde.

"Prinzipiell geeinigt"

"Es ist noch nichts unterschrieben, aber man hat sich prinzipiell geeinigt", zitiert die Zeitung eine "mit dem Vorgang vertraute Personen" aus dem Siemens-Umfeld. Siemens soll die maximale Deckungssumme der D&O-Versicherung von 250 Millionen Euro angemeldet haben, so dass 100 Millionen nur einen Vergleich darstellen. Das Versicherungskonsortium, dessen vorheriger AIG erst 2004 durch die Allianz ersetzt wurde, hat der Meldung zufolge in den Verhandlungen mit der nicht eben unerheblichen Möglichkeit argumentiert, Siemens hätte eventuell schon zum Zeitpunkt des Wechsels Hinweise auf die Korruptionsaffäre gehabt.

Unmittelbare Forderungen nicht berührt

Parallel steht ungeachtet einer möglichen Einigung mit den D&O-Versicherern weiter die Schadenersatzforderung an die früheren Vorstände im Raum. Drei weniger heikle Fälle zeigen sich bereit, die Sache mit der eher symbolischen Summe von je 500.000 Euro beizulegen (siehe Erste Vergleiche mit Ex-Managern), weitere Vergleiche sind absehbar. Die Quelle(n) der "Welt" glaubt allerdings nicht an eine Einigung mit allen der insgesamt elf betroffenen Ex-Vorstände - vor allem die Verhandlungen mirt den Ex-CEO Pierer und Kleinfeld seien schwierig.