Am 17. und 18. Juni 2025 trafen sich Vertreter*Innen der sechs bei Siemens in den USA vertretenen Gewerkschaften IBEW, IUE-CWA, UAW, USW, IAM und IBB mit deutschen Kolleg*Innen, um die aktuelle Situation bei Siemens in den USA aus gewerkschaftlicher Sicht zu diskutieren.
Auf der deutschen Seite nahmen Hagen Reimer, zuständig für Siemens bei der IG Metall, die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn, die Konzernbetriebsratsvorsitzende Saskia Kraußer und der SEC-Vorsitzende Mimon Uhamou, alle im Aufsichtsrat der Siemens AG in Deutschland, teil. Darüber hinaus war Yasmin Hilpert, Sozial- und Arbeitsattachée an der deutschen Botschaft in den USA, bei dem Treffen anwesend.
Birgit Steinborn und Mimon Uhamou erläuterten die aktuelle Entwicklung bei Siemens und untermauerten diese mit einigen Zahlen. Steinborn betonte unter anderem besonders die Chance für das Management und die Gewerkschaften in den USA, bei der Ausbildung und der Einführung von Lehrlingsprogrammen zusammenzuarbeiten.
Die Teilnehmenden diskutierten die Folgen der gewerkschaftsabweisenden Aktivitäten des lokalen Managements im Siemens Mobility-Werk in Sacramento, Kalifornien. Die Vertreter der US-Gewerkschaften bewerten diese als klare Verstöße sowohl gegen das Globale Rahmenabkommen von Siemens, als auch gegen das Memorandum of Understanding, das 2016 zwischen Siemens USA und den US-Gewerkschaften abgeschlossen wurde.
Am Nachmittag des ersten Tages nahmen Vertreter des Managements von Siemens USA an dem Treffen teil. Die Gewerkschaftsvertreter*Innen diskutierten mit dem Management verschiedene Themen, darunter Ausbildungsprogramme, Arbeitssicherheit und diverse lokale Probleme, von denen die meisten die Qualität des lokalen Managements oder Probleme mit der Gehaltsabrechnung betrafen. Das Management zeigte sich offen für Gespräche über mögliche Verbesserungen des Memorandum of Understanding sowie über die Einführung von Ausbildungs- und Lehrlingsprogrammen.
Die Gewerkschafts- und Arbeitnehmervertreter aus Deutschland boten ihre Unterstützung für einen Diskussionsprozess in den USA an, der zu einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Management und Gewerkschaften bei Siemens in den USA führen kann.
Am zweiten Tag des Treffens berichteten die lokalen Vertreter über die jeweilige Situation an den Siemens-Standorten in den USA.
Abschließend diskutierten die Teilnehmer*Innen intensiv, wie sie ihre Zusammenarbeit fortsetzen können und welche nächsten Schritte in der Diskussion mit dem Management notwendig sind.
(Bericht: Dirk Linder)