Siemens Dialog
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25.04.2024, 03:04 Uhr

Trommeln für die SIS

  • 22.06.2010
  • Konzern

Die Montagsaktivitäten bei SIS finden bekanntlich schon seit Wochen, wenn nicht gar Monaten, statt. Da kann ein bisschen Abwechslung nicht schaden; in Erlangen etwa ließen sich die "Spaziergänger" diese Woche von der Trommlergruppe des Siemens-Standorts F80 bei ihrem Marsch um die Siemens-Hauptverwaltung begleiten.

Trommeln in Erlangen... (Fotos zum Vergrößern anklicken)

...und Lautsprecher in Paderborn

Viel Solidarität in Erlangen

In Erlangen war es an diesem Montag ein entsprechend lautstarker 18. Spaziergang, mit dem rund 150 SIS-Beschäftigte auf die problematische, unsichere Situation der MitarbeiterInnen von Siemens IT Solutions and Services aufmerksam machten. Wolfgang Niclas, 1. Bevollmächtigter der Erlanger IG Metall, wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass allen Neumitgliedern aus den Reihen der SIS sofortiger Rechtsschutz zuteil wird, der ansonsten üblicherweise erst nach drei Monaten Mitgliedschaft besteht.

In der Siemens-Hochburg mangelt es den SIS-KollegInnen auch nicht an Solidaritätsbekundungen, die dieses Mal sowohl von Christa Gerdes im Namen der Beschäftigten der Siemens Audiologischen Technik (S.A.T.), als auch vom Vorsitzenden des Ausländer- und Integrationsbeirats der Stadt Erlangen José Luis Ortega Lleras kamen. Erstmals drückten auch Mitglieder der Studierenden der Friedrich Alexander Universität ihre Unterstützung und Sorge um zukünftige Arbeitsplätze.

250 in Fürth

Auch in Fürth konnten die Veranstalter zum Sommeranfang wieder rund 250 KollegInnen der SIS Nordbayern 2 zur Montagsaktion begrüßen. Die Zahl der Teilnehmer steigt nach den Pfingstferien wieder merklich an; vielleicht lag das auch am Wetter in Mittelfranken, das allmählich wieder besser wird. Berichtet wurde von der Bildung einer Tarifkommission und dem Beginn der Verhandlungen des Gesamtberiebsrats mit der Betriebsleitung. IG Metall-Vertrauenskörperleiter Dieter Domabil betonte, dass von den bekannten Forderungen nicht abgerückt wird.

Jubiläum in Paderborn

In Paderborn begrüßten der SIS-Betriebsratsvorsitzende Walter Wiechers und Carmelo Zanghi, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Paderborn, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der mittlerweile 25. Montagsdemonstration. Die erste fand am 14. Dezember 2009 statt - seit über einem halben Jahr wird hier also nun schon regelmäßig demonstriert. Diese Hartnäckigkeit hier und anderswo zeigt bekanntlich auch schon einige Wirkung: Wenngleich die Ausgliederung aus dem Siemens-Konzern mangels Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte wohl nicht zu verhindern sein wird, wird der Personalabbau nun vermutlich noch unter dem Dach der Siemens AG und damit im Rahmen der dort üblichen Konditionen stattfinden.

Einhellige Forderungen

Standortübergreifend einig sind sich die Betriebsräte bei der Bewertung der von Siemens gewünschten Abbauzahl von 2.000 als völlig überzogen und geschäftsschädigend. Sie fordern das Prinzip der völligen Freiwilligkeit und den ausdrücklichen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen; außerdem verlangen sie, dass Siemens eine langfristige Mehrheitsbeteiligung an der neuen SIS behält, die Absicherung der bestehenden betrieblichen Ansprüche (z.B. Betriebsrente), den Erhalt der Tarifbindung und langfristige Garantieen für Beschäftigung und Standorte.