Siemens Dialog
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20.04.2024, 12:04 Uhr

Unify: Gespräche über einheitlichen Tarifvertrag

  • 28.03.2014
  • Konzern

Vor inzwischen fast sechs Jahren wechselte Siemens Enterprise Communications den Besitzer, vor wenigen Monaten wurde dies durch die Umfirmierung in "Unify" auch nach außen endgültig abgeschlossen. Die Bemühungen um das Dauerziel eines einheitlichen Tarifvertrags für das ganze Unternehmen hingegen halten unverändert an.

Schwierige Verhandlungen

Im März informierte die dafür zuständige IG Metall Bayern über den Stand der Gespräche in dieser Angelegenheit. Zuvor hatte die Tarifkommission der IG Metall bei Unify Ende Februar den entsprechenden Bericht von technischer und Verhandlungskommission diskutiert und beschlossen, die seit Jahren andauernden Gespräche fortzusetzen. Bis Ende Juni soll die Verhandlungskommission nun mit der Arbeitgeberseite die Möglichkeiten eines einheitlichen Tarifvertrags für die Zeit nach den Ende 2014 auslaufenden geltenden Verträgen zu prüfen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das neue Management ein tragfähiges Zukunftskonzept für Unify vorlegt und keine Restrukturierungen plant.

Im Jahr 2013 waren diese Gespräche für die Dauer der Restrukturierung ausgesetzt worden, die Entgelterhöhungen der Metall- und Elektrotarifrunde konnte die IG Metall dennoch mit einer Entgeltvereinbarung ohne Abstriche auf Unify übertragen. Diese Vereinbarung läuft noch bis Ende 2014.

Klare Bedingungen

Die Arbeitgeberseite strebt ihrerseits an, den künftigen Tarifvertrag an den in der Zwischenzeit geschlossenen "Rahmentarifvertrag IT Dienstleistungen" (siehe Tariflicher Meilenstein für IT-Dienstleister) anzulehnen, der einheitliche Bedingungen für die tarifliche Integration der ehemaligen SIS in den IT-Lösungsanbieter Atos schafft. Die Verhandlungskommission stellt dafür klare Bedingungen:
- Für eine eventuelle Übernahme bilden die im Jahr 2012 für Unify vereinbarten Eckpunkte die Grundlage.
- Es darf kein vorrangiges Ziel eines einheitlichen Tarifvertrags sein, die Personalkosten massiv zu senken.
- Ein belastbares Geschäftsmodell lässt die Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen sinnvoll erscheinen.

Weiterer Gesprächsbedarf ...

Bei ersten Gesprächen wurden mittlerweile die Möglichkeiten unter diesen Bedingungen sondiert. Dabei zeichnet sich ab, dass wesentliche Aspekte des Tarifvertrages bei Atos grundsätzlich auf Unify übertragbar sind, wenngleich noch weitere Berechnungen erforderlich sind und viel Diskussionsbedarf besteht. Inhaltlich geht es dabei unter anderem um die einzubeziehenden Entgeltbestandteile, die Systematik und Umsetzung der Tariferhöhungen sowie Tarifbedingungen wie Arbeitszeit, Urlaub und Zuschläge.

... in der eingeschlagenen Richtung

Die Arbeitgeberseite hat im Januar 2014 signalisiert, dass die Kosteneffekte eines einheitlichen Tarifvertrages aus ihrer Sicht zwar weiter wichtig seien, an oberster Stelle aber ein langfristig wettbewerbsfähiges Vergütungssystem stehe. Die Tarifkommission der IG Metall ist vor diesem Hintergrund zu dem Schluss gekommen, auf diesem Weg weiterzugehen. Über die Fortschritte dabei wird in Mitgliederversammlungen und durch Tarifinfos nach jeder Gesprächsrunde informiert.