Siemens Dialog
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20.04.2024, 13:04 Uhr

Unterschriften gegen die Ausgliederung

  • 22.02.2010
  • Konzern

... haben Beschäftigte bei Siemens IT Solutions and Services und Electronic Design and Manufacturing in den vergangenen Monaten gegen die Ausgliederung ihres jeweiligen Bereiches aus dem Siemens-Konzern gesammelt. Am vergangenen Freitag war es soweit: Eine Abordnung aus Vertretern der Betriebsräte und der IG Metall übergab die Unterschriften dem Arbeitsdirektor der Siemens AG.

Personalvorstand Siegfried Russwurm (*) nahm ...

... den gewichtigen Packen von Unterschriften entgegen.<br>(Fotos zum Vergrößern anklicken)

Die Abordnung bestand aus Dieter Scheitor, dem Leiter des Siemens Teams der IG Metall, Johannes Höcherl als Sprecher des Verbindungskreises Süd, Günter Prietz, der als Betriebsratsvorsitzender der Niederlassung München unter anderem für EDM zuständig ist, der Perlacher SIS-Betriebsrätin Ulrike Schröder und IG Metall-Sekretär Martin Kimmich, der die Siemens-Betriebe in München betreut. Siegfried Russwurm empfing sie in seinem Büro am Wittelsbacherplatz, wo ihm der gewichtige Packen der bundesweit gesammelten Unterschriften überreicht wurde.

11.856 Unterschriften gegen die Portfolio-Politik

Die große Anzahl der Listen - insgesamt unterschrieben genau 11.856 Siemens-Beschäftigte - macht deutlich, wie groß der Widerstand gegen die Auswirkungen der so genannten aktiven Portfolio-Politik in der Belegschaft ist. Mitgemacht hatten entsprechend nicht nur die unmittelbar selbst betroffenen Bereiche, sondern auch Kolleginnen und Kollegen anderer Siemens-Betriebe. Unter der Überschrift "Zusammenhalten und Zusammen handeln - gegen die unsoziale Portfoliopolitik!" hatte die UnterzeichnerInnen gemeinsam mit Betriebsräten, Gesamtbetriebsrat und IG Metall drei grundlegende Forderungen unterstützt:

• Keine Abspaltung, keine Ausgliederung und kein Verkauf der EDM oder anderer Einheiten!
• Keine weiteren „JUST IN TIME - Personalmaßnahmen“ ohne Gesamtstrategie!
• Eine tragfähige Beschäftigungspolitik statt zweifelhafter Portfolio-Spielchen!

"Das muss man schon ernstnehmen"

Der Personalvorstand nahm die Unterschriften im Rahmen eines kurzen Gespräches entgegen und zeigte sich offen für ihre Bedeutung. Dennoch blieb es, wie zu erwarten, in diesem Zusammenhang bei grundsätzlichen Erklärungen. Bei SIS und EDM wie auch den anderen aktuell von Ausgliederung oder Verkleinerung bedrohten Bereichen werde man sich im Gespräch mit der Arbeitnehmerseite weiter um tragfähige Lösungen bemühen, so Russwurm unverbindlich. Das Signal der Unterschriften ist dennoch klar und deutlich angekommen, wie der Arbeitsdirektor offen erklärte: "Ich nehme das ernst, denn so etwas muss man schon ernstnehmen, wenn da fast 12.000 Menschen unterschreiben."


(*) von links nach rechts: Siegfried Russwurm, Johann Höcherl, Martin Kimmich, Ulrike Scghröder, Dieter Scheitor, Günter Prietz.