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29.03.2024, 06:03 Uhr

Vernetzt zu Innovationen

  • 30.07.2012
  • Allgemein

Innovationen und die Fähigkeit sie zu entwickeln sind als maßgeblicher Wettbewerbsfaktor längst auch aus Arbeitnehmersicht ein immens wichtiges Thema - bei Siemens kümmern sich Betriebsräte und Gesamtbetriebsrat schon seit Jahren darum. Ein Forschungsprojekt belegt, dass gut vernetzte Betriebsräte sich in dieser Hinsicht positiv auswirken.

Einbeziehung von Betriebsräten in betriebliche Innovationsprozesse (Quelle: Hans Böckler-Stiftung)

Die Interessenvertretungen in den Betrieben werden in diesem Bereich immer aktiver, besonders, wenn es um Arbeitsorganisation oder Personalentwicklung geht. Tatsächlich zeichnen sich innovationsstarke Unternehmen durch Betriebsräte aus, die in diesem Zusammenhang auch eigene Beiträge durchsetzen können, wie ein von der Hans Böckler-Stiftung gefördertes Projekt am Institut für Angewandte Innovationsforschung (<link http: www.google.de _blank external-link-new-window>undefinedIAI) der Ruhr-Universität Bochum zeigt.

Eigene Ideen und Impulse

Die Untersuchungen des Instituts bescheinigen den Betriebsräten einen deutlichen Wandel: Hätten sie Innovationen früher aus Sorge mögliche Stellenverluste im Zuge von Rationalisierung oft skeptisch gegenübergestanden, seien sie ihnen gegenüber heute grundsätzlich positiv eingestellt und trieben sie mit voran: "Sie tragen dazu bei, Innovationen mit Bestimmung für Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung voranzutreiben und betriebliche Innovationsfähigkeit auf Dauer zu stellen."

Mehr Durchsetzung dank Vernetzung

Immerhin 33 Prozent aller Arbeitnehmervertreter ordnen die Forscher dem "Typ der machtvollen Mitgestaltung" zu, der sich nicht nur aktiv einbringt, sondern soagar gegen Widerstände etwa im Management durchsetzt. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist offenbar die gute Vernetzung innerhalb und außerhalb des Betriebes; über 80 Prozent der Betroffenen lassen sich in Planung und Umsetzung von Innovationen von externen Beratern oder von den Experten im Betrieb unterstützen. Im Umkehrschluss führen mangelnde Beziehungen zu erschwerten Bedingungen: Fehlen Gesprächs- und Verhandlungspartner, bremst das Innovationen ebenso wie die Überlastung mit anderen Aufgaben.

Empfehlungen für mehr Innovationsfähigkeit

Die Wissenschaftler leiten aus ihren Erkenntnissen eine Reihe von Empfehlungen ab, mit denen sich der Beitrag von Betriebsräten zur Innovationsfähigkeit verbessern lässt. Im Mittelpunkt: gute Vernetzung in alle Unternehmensbereiche, kurze Wege zur Abstimmung und die Koppelung von Innovationsthemen an andere Punkte in Verhandlungen, bei denen Betriebsräte ein Mitbestimmungsrecht haben.

Abschließend betonen die Forscher zusammenfassend Innovation als "wichtiges Handlungsfeld für Betriebsräte mit zukünftig noch steigender Relevanz". Die Belegschaften profitieren davon nicht nur durch stärkere Unternehmen, sondern auch durch handfeste Vorteile: In innovativen Betrieben sind höhere außertarifliche Lohnsteigerungen ebenso festzustellen wie verbesserte Fähigkeiten zur Sicherung bestehender und Schaffung neuer Beschäftigung.


<link http: boeckler.de _blank external-link-new-window hbs>undefined» Mehr Informationen zur Studie bei der Hans Böckler-Stiftung