Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/nachrichten/vom-warnstreik-in-den-tag-der-arbeit
28.03.2024, 21:03 Uhr

Vom Warnstreik in den Tag der Arbeit

  • 01.05.2013
  • Allgemein

Die Metall- und Elektrotarifrunde geht in die nächste Phase: Mit Ende der Friedenspflicht am 30. April begannen MetallerInnen in allen Tarifbezirken pünktlich um Mitternacht die ersten Warnstreiks. Nach den traditionellen Feiern zum ersten Mai werden die Aktionen von Donnerstag an bis zur nächsten Verhandlungsrunde kommende Woche kontinuierlich gesteigert.

Null-Uhr-Aktion bei TDK in München.

Aufschlag um Mitternacht

Osram in Augsburg, Faurecia in Trabitz (Oberpfalz) und wie schon seit Jahren die ehemalige Siemens-Tochter Epcos und heutige TDK in München machten in Bayern den ersten Warnstreikaufschlag in diesem Jahr. Hunderte Beschäftigte zogen um Mitternacht aus ihren Betrieben vor die Werkstore, um ihre Forderung von 5,5 Prozent mehr Entgelt zu unterstreichen. Ähnliche Aktionen gab es in allen anderen Bezirken, und überall war dieselbe Stimmung herauszuhören: Wenn die Arbeitgeber nicht von ihrem mickrigen Angebot abrücken, wird aus dem Warnstreik-Vorgeschmack der kommenden Tage ein Bissen, an dem sie gewaltig zu kauen haben werden.

Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa.

Zuerst aber ging es aus der Nacht für bundesweit deutlich über 400.00 Menschen in die traditionellen Maifeierlichkeiten, dieses Jahr unter dem Motto "Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa.". In München fand die zentrale Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes statt, an der sich mehrere tausend Menschen beteiligten. Auf dem Marienplatz kritisierte DGB-Chef Michael Sommer unter anderem die verfahrene Steuerpolitik: "Es kann doch nicht sein, dass unser Gemeinwesen fast ausschließlich von den Lohnsteuerzahlern und Konsumenten finanziert wird, während sich die Reichen und Schönen einen schlanken Fuß machen!" Der erste IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber forderte in Stuttgart ein Aufbauprogramm für Europa statt der aktuellen Austeritätspolitik: "Packt die neoliberale Abrissbirne ein!"