Über die bereits im Siemens Dialog berichteten Aktionen hinaus gab es zahlreiche Aktivitäten, zum Beispiel:

Protest-Premiere bei Siemens VAI Metals Technologies

Schon am neunten Mai kam der Protest nach Willstätt-Legelshurst zu Siemens VAI Metals. Rund 100 Beschäftigte folgten dem Warnstreiksaufruf der IG Metall und unterstützten trotz Regenwetters die Tarifforderungen mit IG Metall-Fahnen und Trillerpfeifen. Ihre Teilnahme war eine Premiere: Ihr Betrieb gelangte erst mit der Integration bei Siemens in den Einflussbereich des Arbeitgeberverbands und die Tarifbindung. An Organinsation und Konfliktbereitschaft fehlt es ihnen jedenfalls nicht:"Es ist selbstverständlich, dass wir uns mit unseren Kollegen und Kolleginnen solidarisch zeigen. Wir müssen uns mobilisieren und Druck machen", unterstrich der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Guy Henches.

Kundgebung im Siemens Industriepark Karlsruhe

In Karlsruhe demonstrierten am 15. Mai, als der Ausgang der Verhandlungen noch völlig ungewiss war, über 500 Beschäftigte aus dem Siemens Industriepark und von der Firma Kraus & Naimer gegen die  Blockadehaltung der Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen. Angel Stürmlinger, erster Bevollmächtigter der IG Metall Karlsruhe unterstrich zu diesem Anlass: "Die Warnstreiks und Kundgebungen der letzten zwei Wochen sollten den Arbeitgebern gezeigt haben, dass die IG Metall eine große Unterstützung bei den Beschäftigten für ihre Forderungen hat. Sollten wir nicht bald zu einem Ergebnis für alle drei Forderungen kommen, werden unbefristete Streiks die Folge sein."

Wolfgang Hebisch, Betriebsratsvorsitzender der Siemens AG Standort Karlsruhe, wie auf Siemens Rekordgewinne im letzten Geschäftsjahr hin: "Wer glaubt die Beschäftigten wären daran fair beteiligt worden, der irrt. Einzig die IG Metall mit ihren Tarifverträgen sorgt für eine dauerhafte und faire Beteiligung an dem wirtschaftlichen Erfolg." Sein Kollege Markus Dudenhöffer, Betriebsratsvorsitzender der Niederlassung Karlsruhe, ergänzte: "Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass nur das was im Tarifvertrag steht auch verlässlich für die Beschäftigten ist. Deswegen treten auch wir für alle drei Forderungen der IG Metall ein!"