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18.04.2024, 19:04 Uhr

Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig

  • 14.04.2014
  • Allgemein

So lässt sich das Ergebnis einer gemeinsamen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und der Universität Bamberg zur Akzeptanz von Manager-Boni auf den Punkt bringen: Diese ist generell recht verhalten, steigt aber spürbar an, wenn die Belegschaft insgesamt am Unternehmenserfolg beteiligt wird.

Gerechtigkeitsbewertung von Boni für Geschäftsführer (Quelle: IAB).

"Boni werden besonders häufig dann als gerecht erachtet, wenn auch weitere Beschäftigte des Unternehmens am Erfolg partizipieren", fasst eine Wissenschaftlerin des IAB-Forschungsbereichs "Arbeitsförderung und Erwerbstätigkeit" in einer <link http: www.iab.de de informationsservice presse presseinformationen kb0614.aspx _blank external-link-new-window>Pressemitteilung zusammen.

Das IAB und die Uni Bamberg fragten mehr als 1.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten quer durch alle Branchen, wie sie "Bonuszahlungen an Geschäftsführer im Großen und Ganzen" bewerten. Nur 41 Prozent antworteten mit "gerecht" oder "eher gerecht", eine deutliche Mehrheit von 55 Prozent mit "ungerecht" oder "eher ungerecht". Die Einschätzung verschiebt sich jedoch bei Befragten, in deren eigenen Unternehmen schon Boni gezahlt wurden: Von ihnen finden immerhin 51 Prozent Bonuszahlungen "gerecht" beziehungsweise "eher gerecht", und nur 47 Prozent "ungerecht" oder eher "ungerecht".

Differenzierte Betrachtung

Weitere wesentliche Faktoren neben persönlichen Merkmalen der Befragten sind der Studie zufolge zum einen die konkrete Situation des Unternehmens, zum anderen die Begründung für die Bonuszahlungen. Ist ein Betrieb also beispielsweise in einem schwierigen Umfeld erfolgreich und für die Beschäftigten erkennbar, dass dies maßgeblich an der Geschäftsführung liegt, steigt auch die Aktzeptanz von Boni. Das Gegenteil tritt zum Beispiel ein, wenn ein Gewinnzuwachs auf Rationalisierungsmaßnahmen folgt.