Siemens Dialog
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25.04.2024, 06:04 Uhr

Weit über eine halbe Million bundesweit

  • 11.05.2012
  • Allgemein

- so viele Beschäftigte haben sich seit Ende der Friedenspflicht bereits an Warnstreikaktionen beteiligt. In der vierten Runde haben die Arbeitgeber weiter gemauert, also geht es vor dem Wochenende schwungvoll weiter. Siemens-Beschäftigte in ganz Deutschland tragen kräftig dazu bei.

Warnstreiks in der NL Hamburg.

Ein Stück vom Kuchen will man in Konstanz.

Aussagekräftiges Plakat in Berlin.

Siemensianer von IC MOL in Braunschweig.

Am stärksten vertreten sind dabei die Werke von Siemens, aber auch andere Betriebe lassen sich nicht lumpen. Die Niederlassungen etwa nutzen die Tarifrunde, um angelehnt an den für sie tariflich zuständigen Bezirk Bayern ihre Forderungen zur Verbesserung der Tarifvertraglichen Sondervereinbarung nachdrücklich zu unterstreichen.

Info und Warnstreik in der NL Hamburg

Am Küstenaktionstag der IG Metall Küste (10. Mai) konnte so der Vertrauenskörperleiter der NL Hamburg, Thomas Ahme, rund 150 Beschäftigte der hiesigen Siemens-Betriebe zu einer Infoveranstaltung und Warnstreikkundgebung begrüßen. Der Betriebsratsvorsitzende Claus Timmann berichtete als  Tarifkommissionsmitglied von den Verhandlungen: "Die Arbeitgeber haben eine letzte Chance: Bis Anfang nächster Woche wollen wir wissen, ob sie zu Lösungen bei den inhaltlichen Themen bereit sind. Wir erwarten konstruktive Vorschläge zur unbefristeten Übernahme der Ausgebildeten."

Kuchen in Konstanz

Unter dem Motto "Holt Euch Euer Stück vom Kuchen!" fand am selben Tag ein Warnstreik im Siemens-Werk Konstanz statt. Zusammen mit den Kollegen von Atos protestierten rund 270 Beschäftigte Uhr vor dem Werkstor, um gegen die starre Haltung der Arbeitgeber zu protestieren. Mit Parolen wie "Azubis sind keine Wegwerfartikel!" unterstützten sie die Forderung nach unbefristeter Übernahme: "Wir wollen in unser Leben starten, eine Familie gründen. Dazu brauchen wir Sicherheit." Auch die Mitbestimmung bei Leiharbeit wurde diskutiert - "schließlich endet die Demokratie nicht am Werkstor". Was das Entgelt betrifft, sprach man hier vielen SiemensianerInnen aus der Seele: "Angesichts der Rekordgewinne der Siemens AG ist für uns die Forderung nach 6,5% mehr als berechtigt." Symbolisch konnten sich daher alle TeilnehmerInnen schon mal ihr Stück vom mit "6,5%" und "Übernahme" dekorierten Kuchen abschneiden.

Turbinenwerker geben Gas

In Berlin beteiligten sich am Donnerstag 700 Gasturbinenwerker aus der Frühschicht und den Büros bei strahlendem Sonnenschein am Warnstreik. Stimmung und Beteiligung waren, so berichten Teilnehmer, gleichermaßen super; Lennart Kunde, Betriebsratsvorsitzender und Mitglied der Verhandlungskommission, kündigte an: "Wenn die Arbeitgeber sich nicht bewegen, legen wir in Kürze noch eine Schippe drauf!" Dass nicht nur die Beschäftigten endlich eine Lösung wollen, demonstrierte Olaf Bolduan, der zugleich solidarische Grüße der Siemensianer aus Siemensstadt überbrachte: Er zitierte aus einer Mail eines mittelständischen Unternehmens, das an den Arbeitgeberverband appelliert, endlich eine Lösung mit der IG Metall zu suchen.

Schon am Mittwoch folgten zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus der Fertigung wie aus dem Angestelltenbereichen von Siemens Mobility in Braunschweig dem Warnstreikaufruf der IG Metall. Zusammen mit den Belegschaften anderer Unternehmen unterstützten sie so die im Bezirk Niedersachsen am selben stattfindenden Tairfverhandlungen.


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