Siemens Dialog
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20.04.2024, 13:04 Uhr

Weiterbilden in der Krise

  • 26.03.2009
  • Konzern

Aus der Not eine Tugend zu machen bedeutet angesichts der Wirtschaftskrise unter anderem, die erzwungene Kurzarbeit für die Qualifizierung zu nutzen. Richtig angewandt nutzt dieses Instrument den Betroffenen und den Unternehmen gleichermaßen. Die IG Metall stellt auf ihrem Portal 'Weiterbilden - Ausbilden - Prüfen' (WAP) unter anderem ein aktuelles Beispiel von Osram vor.

Osram in Berlin.

Über die Qualifizierung als sinnvolle Option in der Kurzarbeit herrscht eine meist eher seltene Einmütigkeit bei allen Beteiligten in der Politik wie auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite. Der Staat fördert sie, bei Siemens wurde sie in die im Februar geschlossene Gesamtbetriebsvereinbarung zu beschäftigungssichernden Maßnahmen aufgenommen, und Peter Löscher betonte soeben im Interview: "Wir wollen die Krise nutzen, um unsere Mitarbeiter weiter zu qualifizieren."

'<link http: www.igmetall-wap.de _blank external-link-new-window>undefinedWAP' (vollzugang nur für IG Metall-Mitglieder) schildert aktuelle betriebliche Beispiele. Unter ihnen befindet sich auch Osram, seit Beginn der Kurzarbeit im Siemens-Konzern einer der am stärksten betroffenen Bereiche. Am Standort Berlin gibt es unter Mitwirkung des Betriebsrats seit Jahren regelmäßige Weiterbildungsangebote. Momentan laufen zwei Qualifizierungsgänge, bei denen 25 ungelernte Beschäftigte zum Maschinen- und Anlagenführer und 25 weitere zum Mechatroniker-Facharbeiter ausgebildet werden.

Wie diese Maßnahmen bei ihnen ankommen, schildert eine Betroffene. Sie berichtet von der Angst vor dem Arbeitsplatzverlust bei ungelernten Kollegen und ist froh, dass ihre Ausbildung bald beendet ist: "Dann sehe ich weiter: Ob ich an meinen alten Arbeitsplatz komme oder ob ich mich sogar verbessere und künftig als Mechatronikerin arbeite."

Auch für die nächste Qualifizierungsrunde gibt es bereits Ideen. Der Betriebsrat jedenfalls will die Kurzarbeit konsequent für die Weiterbildung der Beschäftigten nutzen, wie sein stellvertretender Vorsitzender Andreas Felgendreher betont: "Wir haben überall Kurzarbeit. Wenn 50 Leute raus in der Qualifizierung sind, bedeutet das schon eine Entlastung. Und für den Arbeitgeber ist das auch ideal, weil es ihn nichts kostet."