Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/nachrichten/widerstand-im-nuernberger-trafowerk
18.04.2024, 17:04 Uhr

Widerstand im Nürnberger Trafowerk

  • 05.07.2012
  • Operativ

Mit einer beeindruckenden Kundgebung hat die Belegschaft des Trafowerks in Nürnberg am Mittwoch gegen die Ende Mai verkündeten Pläne zum Abbau von rund 400 Arbeitsplätzen protestiert. IG Metall und Betriebsrat befürchten, dass dies der erste Schritt zum Ende des Traditionsstandortes sein könnte.

Das Aus nach 100 Jahren?

Das Nürnberger Trafowerk feiert ausgerechnet in diesem Jahr sein 100jähriges Bestehen - umso größer ist die Empörung und Wut der Beschäftigten über die geplante Schrumpfkur. Entsprechend groß war die Beteiligung, mit 600 Menschen waren am Mittwoch Nachmittag fast alle Anwesenden mit auf der Straße, zusätzlich unterstützt von Mitarbeitern umliegender Unternehmen.

IG Metall und Betriebsrat fordern Zukunftskonzept

Rudi Lutz, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Nürnberg forderte statt des Kahlschlags ein tragfähiges und belastbares Zukunftskonzept: "Da werden leichtfertig Zahlen über den Stellenabbau verbreitet, und erst dann wird über ein Konzept nachgedacht." Auch der Betriebsratsvorsitzende Rainer Riedl kritisiert dieses Vorgehen: "Alternativkonzepte und Alternativprodukte werden bis dato nicht einmal angesprochen."

Zum Widerstand entschlossen

Die Kundgebung, bei der die nahegelegene Straßenbahnhaltestelle "Katzwanger Straße" symbolisch in "100 Jahre Trafowerk Nürnberg" umbenannt wurde, setzt ein erstes Zeichen für die Bereitschaft zum Widerstand. Riedl brachte es auf den Punkt: "Mit Widerstand kennt sich die Belegschaft aus. Das ist unser tägliches Geschäft - sonst funktioniert der Trafo nicht."