Siemens Dialog
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23.04.2024, 08:04 Uhr

"Wir wollen nicht als ausgetrocknete Rosinen enden!"

  • 25.05.2012
  • Operativ

- mit diesem Tenor trugen die MitarbeiterInnen der Niederlassung Braunschweig noch einen Tag vor den entscheidenden Verhandlungen zur Tarifvertraglichen Sondervereinbarung ihrerseits dazu bei, dass die Firmenseite sich endlich zu einem akzeptablen Kompromiss bewegen ließ.

Niederlassungen als Traubenpresse

Unterschriften an die Arbeitsdirektorin

(Fotos zum Vergrößern anklicken)

Der Bericht des Betriebsrats:

Seit ihrer Einführung im Jahr 2005 wurden im Durchschnitt der letzten Jahre 0,8 bis 0,9 Monatsentgelte als LeE (Leistungs- und ergebnisbezogene Erfolgsbeteiligung) ausgezahlt. Je nachdem in welchem Bereich man tätig war! Das heißt man hat uns in den Niederlassungen ca. ein Drittel unseres Urlaub- und Weihnachtsentgeltes - die Jahreszahlung nicht zu vergessen -  vorenthalten.

Die "großen" Früchte werden im Vorstand oder bei den Aktionären großzügig verteilt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flächentarifvertrages erhalten wenigstens noch Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und die Jahreszahlung.

In den Niederlassungen herrscht großer Unmut über den Wegfall der Jahreszahlung und gleichzeitig hoher Vorgaben für die LeE, um auch bei dieser Zahlung möglichst wenig zu zahlen. Es muss endlich Schluss mit der Ungleichbehandlung innerhalb des Siemenskonzerns sein.

In den Niederlassungen wird eine super Arbeit geleistet und es ist nicht einzusehen, warum gerade hier die Urlaubs- und Weihnachtsentgelte geringer ausfallen als im Flächentarifvertrag.

Die Aussagen von Personalvorstand Brigitte Ederer beziehungsweise Martin Siegers (GER Deutschland Leitung): Wir brauchen die LeE in den Niederlassungen, um "Atmen" zu können bzw. die Niederlassungen wettbewerbsfähig zu halten. Oder anders ausgedrückt: Alles was wir "unten" bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einsparen können, lässt sich doch viel besser "oben" verteilen...

Es muss endlich Schluss damit sein, dass gerade die, die den Kontakt zu Kunden halten und das Geld reinholen, immer weiter ausgepresst werden. Wir erwarten wieder eine verlässliche Zusage von 1,24 Monatsentgelten als festes Urlaubs- und Weihnachtsgeld für die Niederlassungen.

Eine während der Aktion ausliegende "große Postkarte" wurde von vielen unterschrieben um deutlich zu machen: Wir stehen geschlossen zu dieser berechtigten Forderung. Die Postkarte werden wir Frau Ederer kurzfristig zustellen. Sollten wir weiterhin mit der respektlosen Zusage von 0,7 Monatsentgelten hingehalten werden, so wird dies nicht die letzte Aktion gewesen sein.

Die Aktion fand anlässlich der Betriebsversammlung statt.

Klaus-Stephan Gerlich
(Betriebsratsvorsitzender)