Siemens Dialog
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28.03.2024, 15:03 Uhr

Zur Kasse für die AUB

  • 11.05.2011
  • Allgemein

Im Vergleich zu Siemens eher Kleingeld, aber immerhin: 50.000 Euro muss es sich Aldi (Nord) kosten lassen, dass die Staatsanwaltschaft Essen Ermittlungen gegen den Einzelhändler wegen des Verdachts einstellt, er habe die AUB mit verdeckten Zahlungen gefördert. Auch bei Aldi hatte man die "Unabhängigen" offenbar als komfortable Alternative zu echten Gewerkschaften erkannt.

Strafanzeige von ver.di

Einem ausführlichen Bericht der "<link http: www.sz.de _blank external-link-new-window sz.de>undefinedSüddeutschen Zeitung" zufolge ermittelte die Staatsanwaltschaft, nachdem ver.di im Jahr 2008 Strafanzeige wegen möglicher Verstöße gegen das Betriebsverfassungsgesetz gestellt hatte (<link http: www.sueddeutsche.de wirtschaft anzeige-gegen-discounter-verdi-aldi-nord-hat-betriebsrat-bestochen-1.592959 _blank external-link-new-window sz.de>undefinedSZ-Bericht).

Ex-Manager als AUB-Referent

Solche strafbaren Verstöße ergaben die Ermittlungen letztlich nicht, weil die Unterstützung unternehmerfreundlicher Betriebsräte nach Auffassung der Juristen höchsten das Feld beispielweise für die spätere Beeinflussung von Betriebsratswahlen darstellt. Ganz weiß wiederum war Aldis Weste jedoch auch nicht, wie die Auflage der Zahlung belegt: Aldi finanzierte über mehrere Jahre hinweg unter der Hand einen AUB-Referenten, der praktischerweise früher eine Aldi-Filialie geleitet hatte.

Das damit entstandene Verschulden bewertet die Staatsanwaltschaft dennoch nur als so gering, dass 50.000 Euro ausreichen, das öffentliche Interesse an einer Strafverfolgung zu kompensieren. Aldi selbst versucht den Fall naturgemäß noch weiter herunterzuspielen und kommentiert, man habe die Geldauflage nur akzeptiert, um sich den weiteren Aufwand für das Ermittlungsverfahren zu ersparen.