Siemens Dialog
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28.04.2024, 01:04 Uhr

Berichte vom Aktionstag: OneSiemens. Aber mit Allach!

  • 03.06.2014
  • Allgemein

In München folgten am Aktionstag über 900 SiemensianerInnen in der Krauss-Maffei-Straße dem Aufruf der IG Metall zur Demonstration. Und sie hatten allen Grund auf die Straße zu gehen: Angesichts der möglichen Übertragung von Siemens' Bahnsparte an Alstom befürchten viele negative Auswirkungen auf die hier in Allach ansässige Entwicklung und Produktion von Lokomotiven.

Klaus-Dieter Weber (links) und Amir Seferovic.

Im schlimmsten Falle könnte dies sogar zu drohendem Arbeitsplatzabbau oder sogar zur Schließung des über 175 Jahre alten Standortes führen.

Eine Lokomotive ist wie Bier, beides läuft aus München am besten!

Mehrere Redner, darunter der Leiter des Vertrauenskörpers Amir Seferovic sowie der Betriebsratsvorsitzende des Standortes, Klaus-Dieter Weber, sprachen bei der Kundgebung. Mit eindringlichen Worten verwiesen sie insbesondere auf die hohe Einsatzbereitschaft der Beschäftigten wenn es darum geht, Aufträge termingerecht und in hoher Qualität abzuarbeiten, damit Siemens gegenüber seinen Kunden gut dasteht. Umso fragwürdiger ist es, dass man nun im laufenden Bieterverfahren um Alstom zur Tauschware gemacht und damit letztlich auch als Standort in Frage gestellt wird. Für den Fall, dass wirksame Schutzregelungen für die Arbeitsplätze an den Mobility-Standorten in Deutschland verweigert würden, kündigten sie erbitterten Widerstand der Belegschaft an.

Dem schloss sich auch Martin Kimmich, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall München, an. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die lange Tradition des Standortes und die enorme Solidarität, die es zwischen den Belegschaften der Allacher Betriebe auch über Unternehmensgrenzen hinweg gibt.

Auch andere Münchner Siemens-Betriebe vom Konzernumbau betroffen

Neben den Allacher Kollegen meldeten sich auch Betriebsräte anderer Münchner Siemens-Standorte zu Wort, die bereits seit den frühen Morgenstunden an ihren Standorten Informationsflugblätter verteilt hatten. In ihren Grußworten erklärten Helmut Winnerl, Betriebsratsvorsitzender am Standort Wittelsbacherplatz, sowie Mike Marthaler, stellvertretender Vorsitzender und Vertrauenskörperleiter in München-Perlach, ihre Verbundenheit mit den Allachern. Sie gingen auf den aktuellen Umbau ein: Dieser würde an den "Bürostandorten" mit gravierenden Einschnitten verbunden sein und könnte tausende Arbeitsplätze betreffen. Sie betonten, dass durch die geltende Standort- und Beschäftigungssicherung betriebsbedingte Kündigungen jedenfalls als "Option" ausfallen.

DGB München: Industriesubstanz erhalten und verteidigen

Simone Burger, Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes München, übermittelte die solidarischen Grüße aller Münchner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit den Siemens-Beschäftigten. Sie verwies in ihrem Beitrag auf die enormen Beschäftigungsverluste des Konzerns in der bayerischen Landeshauptstadt - vom größten Arbeitgeber der Stadt mit mehreren zehntausend Beschäftigten sind nach Restrukturierungen, Ausgliederungen und Verkäufen heute gerade noch rund 8.000 übrig. Burger betonte in diesem Zusammenhang die enorme Bedeutung der bestehenden Industriesubstanz und die damit verbundenen Arbeitsplätze. Diese gelte es zu erhalten und gemeinsam gegen mögliche Schließungsabsichten und Jobstreichungen zu verteidigen.


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