Siemens Dialog
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22.05.2024, 00:05 Uhr

'Bingo': Sicherung von Arbeitsplätzen im Vordergrund

  • 10.08.2009
  • Operativ

Am letzten Tag vor Beginn der Urlaubsperiode in Baden-Württemberg haben Betriebsrat und IG Metall die Beschäftigten von Building Technologies in Karlsruhe über den Stand der Dinge informiert. Der Bereich Sicherheitstechnikbereich FS SP soll restrukturiert werden, von insgesamt 300 betroffenen Stellen sind es 120 in Karlsruhe.

Über 100 Mitarbeiter kamen zur Versammlung im Gewerkschaftshaus, ein deutliches Zeichen für das große Interesse. Genau wie die <link http: www.karlsruhe.igm.de news _blank external-link-new-window>undefinedörtliche IG Metall und der Betriebsrat sind die Beschäftigten von den Plänen (Projektname 'Bingo') überrascht worden, die neben 120 zur Disposition stehenden Stellen weitere 50 akut gefährden.

Informationspflicht: Komm' ich heut' nicht, komm' ich morgen?

"Der Betriebsrat ist 24 Stunden vor dem öffentlichen Bekanntwerden der Pläne in Kenntnis gesetzt worden. Das ist nicht rechtzeitig. Und umfassend sind wir erst recht nicht informiert worden," kritisierte der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Hebisch das Vorgehen der Geschäftsleitung, die sich offenbar wenig um ihre Informationspflicht nach <link http: dejure.org gesetze betrvg _blank external-link-new-window>undefined§ 111 des Betriebsverfassungsgesetzes schert.

Klare Prioritäten

Betriebsrat und IG Metall fordern nun eine wirtschaftliche Prüfung des Vorhabens durch einen externen Sachverständigen, um Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit des betroffenen Bereichs zu erhalten und mögliche Alternativen zum Stellenabbau zu erarbeiten. Die oberste Priorität ist aus ihrer Sicht klar: "Momentan steht für uns die Frage der Beschäftigungssicherung absolut im Vordergrund. Über eine materielle Ausstattung eines Sozialplans denken wir jetzt nicht nach," betonte der erste Bevollmächtigte der Karlsruher IG Metall, Angel Stürmlinger.

Beschäftigungssicherung bis Oktober 2010

Auch am Standort Karlsruhe gilt selbstverständlich die im Sommer 2008 von Gesamtbetriebsrat, IG Metall und Siemens getroffene Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung. Sie schließt unter anderem betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen bis Oktober 2010 aus; die Beschäftigten auf der Versammlung zeigten sich entschlossen, auch über diesen Schutz hinaus für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu kämpfen. Stürmlinger nahm dies als wichtiges Zeichen: "Die Verantwortlichen der Geschäftsleitung werden merken, dass es nicht einfach für sie wird, ihre Pläne in die Tat umzusetzen"