Für das bereits Mitte 2018 angekündigte Effizienzprogramm kündigte Siemens heute erste konkrete Schritte an. Es soll eine Reihe verschiedener Maßnahmen geben; aus Arbeitnehmersicht steht jedoch im Fokus, dass zwar ein Netto-Aufbau der Beschäftigtenzahlen verkündet wird, begleitet jedoch von Abbaumaßnahmen an anderer Stelle.
Siemens teilte dazu pauschal mit, man werde weltweit bei Digital Industries 4.900, bei Smart Infrastructures 3.000 und in Zentralfunktionen weitere 2.500 Stellen abbauen; eine genauere Aufschlüsselung erfolgte in der <link https: www.siemens.com press pr2019050255code _blank external-link-new-window>Pressemitteilung nicht. Gleichzeitig soll es jedoch an mehreren Stellen zu Einstellungen kommen, so dass Siemens unter dem Strich einen "Netto-Aufbau von rund 10.000 Arbeitsplätzen" beabsichtigt.
Die Arbeitnehmervertretung hat das Wachstumskonzept der Firmenleitung insgesamt gebilligt.
Die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn begründet dies ausführlich: "Wir stehen vor einer grundlegenden Transformation des Unternehmens. Wenn der Vorstand das Wachstumskonzept ernst meint, dann erwarten wir, dass die Kompetenzen der Mitarbeiter im Unternehmen gehalten und hinsichtlich Digitalisierung entwickelt beziehungsweise erweitert werden. Das kann durch Requalifizierung und bevorzugte Berücksichtigung bei den angekündigten Neueinstellungen passieren. Der vereinbarte Zukunftsfonds bietet dafür gute Möglichkeiten. Außerdem gehen wir davon aus, dass auch die Region Deutschland von den Investitionen und Wachstumsprogrammen des Vorstandes profitiert. Ideenlose Abbauprogramme lehnen wir ab."
Jürgen Kerner, IG Metall-Vorstand und ebenfalls Siemens-Aufsichtsrat, erklärt, dass die Gewerkschaft bei der Konkretisierung der noch undetaillierten Pläne zur proaktiven Bewältigung des Strukturwandels drängen wird: "Diese Pläne bieten die Möglichkeit zu zeigen, dass Siemens es mit seinen Absichtserklärungen und Maßnahmen wie dem mit Gesamtbetriebsrat und IG Metall vereinbarten Zukunftsfonds wirklich ernst meint und . Für den angekündigten Netto-Aufbau muss also eine maximale Zahl von betroffenen Beschäftigten durch geeignete Qualifizierung für neue, zukunftsfähige Stellen im Unternehmen fit gemacht werden."