Siemens Dialog
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28.03.2024, 22:03 Uhr

Gegen das Vergessen

  • 04.09.2014
  • Allgemein

Zu den zahllosen Verfolgten unter der nationalsozialistischen Diktatur gehörten auch Gewerkschaften und Betriebsräte. Viele ihrer engagierten VertreterInnen mussten ihr Eintreten für Gerechtigkeit und ihre Überzeugungen mit der Freiheit oder gar dem Leben bezahlen. Berliner Siemens-Betriebsräte gedachten ihrer mit einem Besuch des ehemaligen KZ Sachsenhausen.

Der Gedenkstein für die Opfer der Metallgewerkschaften.

Nachfolgend ein Bericht von Gesamtbetriebsratsmitglied Lennart Kunde:

Am 29. August besuchten Betriebsräte der Berliner Siemens-Betriebe zusammen mit Regina Katerndahl von der Berliner IG Metall <link http: www.stiftung-bg.de gums de _blank external-link-new-window>die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen.

Begrüßt wurden wir vom Stiftungsdirektor Herrn Prof. Dr. Günter Morsch und einem weiteren Mitarbeiter der Gedenkstätte. Mit ein paar einleitenden Worten über die Gedenkstätte und der Geschichte der dort inhaftierten Gewerkschafter machte er uns mit der Gedenkstätte bekannt. Die anschließenden Ausführungen über die Geschichte des KZ-Sachsenhausen bis in die Nachkriegsjahre hinein erzeugten einen interessanten Überblick.

In diesem ehemaligen Konzentrationslager waren auch Betriebsräte und Gesamtbetriebsräte von Siemens inhaftiert. Diese Kollegen wurden vielfach direkt vom Arbeitsplatz weg verhaftet und in das KZ verbracht. Ein prominentes Beispiel neben vielen weiteren war der damalige Gesamtbetriebsratsvorsitzende und Vorsitzende des Betriebsrates vom Dynamowerk, Erich Lübbe.

Die sich an den Vortrag anschließende etwa zweistündige Führung konfrontierte uns Teilnehmer mit diesem Teil der deutschen Vergangenheit. Man hat viel, aber lange nicht alles erfahren und gesehen. Der Besuch hinterließ bei allen Teilnehmern tiefe Eindrücke und viele haben für sich beschlossen, diese Gedenkstätte noch einmal, dann aber mit mehr Zeit, zu besuchen.

Bedanken möchten wir uns beim Betriebsratsvorsitzenden des Messgerätewerkes, Wolfgang Walter, der alles perfekt vorbereitet hatte.