Siemens Dialog
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27.04.2024, 22:04 Uhr

Durchbruch bei Siemens Energy:

35 Stunden-Woche kommt im Osten

  • 22.06.2023
  • Allgemein, Konzern

Angleichung der Arbeitszeit Ost bei Siemens Energy: Für die Beschäftigten in den ostdeutschen Bundesländern wird ab Oktober die 35-Stunden-Woche in drei Schritten eingeführt. Eine entsprechende zuvor verhandelte Vereinbarung unterschrieben die 2. IG Metall-Vorsitzende Christiane Benner und Siemens Energy-Arbeitsdirektor Tim Holt symbolisch im Rahmen der Betriebsräteversammlung.

Betriebsrät*Innen, Arbeitsdirektor Tim Holt mit Stab und die 2. IG Metall-Vorsitzende Christiane Benner nach der symbolischen Unterzeichnung der Vereinbarung zur Arbeitszeit Ost.

Christiane Benner sprach von einem "historischen Erfolg bei Siemens Energy" und führte aus: "Die Vereinbarung ist wichtig und richtig, sie beendet die Ungleichbehandlung von Ost und West. Warum sollten Beschäftigte in Sachsen oder Thüringen länger arbeiten müssen als in Bayern oder Nordrhein-Westfalen? Die Betriebsparteien haben einen ausgewogenen und wirklich guten Weg gefunden, um die 35-Stunden-Woche im Osten in den nächsten drei Jahren einzuführen. Nicht nur ist das gerecht für die Beschäftigten – es ist auch ein deutliches Argument, um Fachkräfte zu werben. Ich hoffe, diese Vereinbarung hat Signalwirkung und die Arbeit der Betriebsräte kann auch andere inspirieren!"

Auch der Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Dirk Schulze, würdigte den Abschluss als "wichtigen Schritt zu mehr Gerechtigkeit zwischen Ost und West. Mit der Angleichung der Arbeitszeiten bekommen die Kolleginnen und Kollegen von Siemens Energy in Ostdeutschland die Wertschätzung, die sie schon immer verdient haben. Erneut zeigt sich: Die 35-Stunden-Woche in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie ist nicht mehr aufzuhalten. Der Rahmentarifvertrag der IG Metall aus dem Jahr 2021 funktioniert."

Tim Holt erklärte für die Firmenseite: "Es ist gut, dass wir nach konstruktiven Verhandlungen zu einem sozial gerechten Ergebnis gekommen sind, mit dem das Unternehmen und auch die Arbeitnehmervertreter zufrieden sind. Wichtig ist, unsere Wettbewerbsfähigkeit heute und in Zukunft zu sichern. Denn nur, wenn wir profitabel wirtschaften, können wir ein guter und attraktiver Arbeitgeber sein."

Günter Augustat, Konzernbetriebsratsvorsitzender von Siemens Energy, fasst die Bedeutung für die betroffenen Beschäftigten zusammen: "Mit diesem Abschluss beenden wir die Ungleichbehandlung bei der Arbeitszeit. Dies wird im Osten Deutschlands im Unternehmen weitere Kräfte und Motivation für die Gestaltung der Energiewende durch weltweit geschätzte und in Deutschland gefertigte Produkte und Lösungen freisetzen. Trennendes in der Gesellschaft zwischen Ost und West wird weiter reduziert. Betriebsräte und Management der Standorte in Thüringen und Sachsen haben dafür gemeinsam – unterstützt von den Tarifpartnern, unserer Gewerkschaft IG Metall und Gesamtmetall – eine notwendige und schnelle Angleichung zu fairen Bedingungen für die Beschäftigten gesorgt."

Kernpunkte der Vereinbarung im Überblick:

  • schrittweise Absenkung der tariflichen regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zur Einführung der 35h-Woche in nur drei Jahren
  • schneller Beginn zum Oktober 2023 und Abschluss in 2025; jährlich eine Stunde Arbeitszeitabsenkung jeweils zum 1. Oktober.
  • überschaubare, faire Kostenbeteiligung der Beschäftigten nach dem Motto „Zeit statt Geld“: Sie bringen Guthaben aus Zeitkonten ein und müssen keine Entgelteinbußen hinnehmen.
  • fairer Umgang mit Beschäftigten in Altersteilzeit, Teilzeit etc.

Das Siemens Team der IG Metall gratuliert zu diesem Erfolg!