Siemens Dialog
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29.03.2024, 13:03 Uhr

2. Betriebsräteversammlung Siemens Energy:

Breites Themenspektrum

  • 11.11.2022
  • Operativ, Konzern

Am 9. November begann in Berlin die 2. Betriebsrätekonferenz der Siemens Energy mit über 180 Teilnehmenden. Im Fokus der beiden Tage standen aktuelle interne und tarifpolitische Themen.

Klares Signal für 8 Prozent!

Den ersten Tag nutzen die Kolleginnen und Kollegen für den internen Austausch untereinander. Eröffnet wurde die Konferenz durch einen Beitrag des ehemaligen Vizekanzlers Sigmar Gabriel, heute Mitglied des Aufsichtsrates der Siemens Energy. Im Mittelpunkt seines Beitrags standen die aktuellen globalen Probleme und die Rolle des Unternehmens im weltenweiten Markt.

Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, interaktiv aus verschiedenen Themen zu wählen, die dann als Schwerpunkt diskutiert wurden. Für Anwesenden waren die Themen strategische Personalplanung, Ausbildung und die weitere Integration von Siemens Gamesa in den Siemens Energy-Konzern.

Als weiterer besonderer Gast wurde Rebecca Ribes, EBR-Mitglied für Spanien und Sprecherin für die Region Süd-West, begrüßt. Sie betonte gemeinsam mit der EBR-Vorsitzenden Nadine Florian die fundamentale Bedeutung der länderübergreifenden Zusammenarbeit.

Für viele vielleicht etwas überraschend war, dass bei den europäischen Kolleginnen und Kollegen die gleichen Kritikpunkte und Probleme präsent sind wie in Deutschland. Die laufenden Restrukturierungen, fehlende längerfristige Planung, immer neue Umorganisationen, schlechte Kommunikation, insbesondere mit eigenen Beschäftigten, schaffen grenzübergreifend Probleme.

Ein wichtiger Punkt am ersten Tag war auch das Thema Tarif, sowohl hinsichtlich der Angleichung der Arbeitszeit an den ostdeutschen Standorten des Unternehmen, also auch bezüglich der laufenden Tarifbewegung 2022. Hier unterstützten die Kolleginnen und Kollegen gemeinsam die Forderung nach den 8 Prozent mit einem unübersehbaren Signal (Foto).

Der 2. Tag stand voll und ganz im Lichte des Austausches der Betriebsräte mit dem Vorstand. Dessen Vertretung auf der Konferenz betonte, Siemens Energy habe mit 2022 ein bewegtes Jahr hinter sich, in dem die Energiepreise, wirtschaftliche Entwicklung und der besorgniserregende externe Entwicklungen auf die fundamentalen Veränderungen innerhalb des Unternehmens trafen. Der Vorstand sieht die Firma dabei auf dem richtigen Weg und warb um Verständnis und Unterstützung.

Für die Betriebsräte zeichnete sich kein ganz so rosiges Bild. Zu groß waren die Kritikpunkte an der Umsetzung der Restrukturierungen, fehlender strategischer Personalplanung und Festhalten an überholten Zielen. Zumindest an einigen Stellen kam beinahe die Frage auf, ob Vorstand und Betriebsräte im gleichen Unternehmen arbeiten.

Die Arbeitnehmervertreter*innen drängten nochmals geschlossen auf einige wesentliche Punkte: Mehr Möglichkeiten lokal zu agieren, Konzepte und Investitionen in Mensch und Technik an allen Standorten sowie eine starke Ausbildung mit Übernahmegarantien.

Aus sicht der IG Metall standen auch hier vor allem die aktuelle Tarifrunde und die Lösung der Frage der Arbeitszeit Ost im Konzern im Mittelpunkt; gänzlich inakzeptabel bleibt aus ihrer Sicht, dass es im Siemens Energy-Konzern mit dem Insulation Center in Zwönitz immer noch einen Betrieb gibt, in dem derzeit die Beschäftigten um eine Tarifbindung kämpfen müssen.