Es begann Ende 2021 mit Ausgliederungsplänen der Firmenseite für die Large Drive Applications (LDA) und führte schnell zu intensiven und kontroversen Debatten, die immer wieder von Protesten begleitet wurden. Über ein Jahr später steht nun ein Rahmen für die im Betriebsverfassungsgesetz vorgesehenen Verhandlungen über einen Interessenausgleich.
Nach monatelangen Verhandlungen unterschrieben Firmenseite, Gesamtbetriebsrat und IG Metall in der zweiten Februarwoche eine entsprechende Vereinbarung; es folgten die Vorstellung der Pläne im Wirtschaftsausschuss und schließlich die Information der betroffenen Beschäftigten in Townhall-Meetings am 16. Februar.
Betriebsräte und IG Metall kritisieren die Ausgliederung an sich unverändert als margenorientiert und vielerlei Hinsicht fragwürdig. Angesichts der offenbar irreversiblen Vorstandsentscheidung konzentrierten sie sich aber vor allem darauf, eine möglichst tragfähige Perspektive für das neue Unternehmen und seine Beschäftigten abzusichern.
Das Eckpunktepapier definiert dementsprechend vor allem die Grundzüge für die Ausgliederung und den Start des damit entstehenden neuen Unternehmens. Konkrete Details werden im weiteren Verlauf für jeden Standort in Verhandlungen zum Interessenausgleich vereinbart. Die Koordination liegt bei der Projektgruppe des Gesamtbetriebsrats, alle wesentlich betroffenen Standorte sind über sie unmittelbar beteiligt. Hier werden die Betriebsräte den Rückhalt aus den Betrieben brauchen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen!
Die Ausgliederung der betroffenen Betriebe aus der Siemens AG in eine Tochter wird zum Juli 2023 angestrebt. Sykatec und Weiss Spindeltechnologie werden im Anschluss Töchter dieses neuen Unternehmens, bevor ihre vollständige Integration in seine Strukturen erfolgt.
Die Betriebsräte werden ausführlich über alle Eckpunkte unterrichtet. Besonders hervorzuheben sind aufgrund ihrer Bedeutung folgende:
Der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall sind zuversichtlich, damit unter dem Strich die angesichts der Gesamtumstände bestmöglichen Zukunftsperspektiven für das neue Unternehmen, seine Standorte und natürlich vor allem die Beschäftigten erreicht zu haben. Von der Firmenseite erwarten sie eine gemeinsame Anstrengung, um auf dieser Grundlage alles für den Erfolg des neuen Unternehmens zu tun. Die weitere Entwicklung werden sie engagiert begleiten, wobei sich die Konzentration im ersten Schritt nun auf die Verhandlungen zum Interessenausgleich richtet.