Gerüchte drehten sich schon länger darum, jetzt ist es offiziell: Siemens verkauft im Zuge der Portfolio-Konzentration seinen Anteil am Joint Venture Bosch Siemens Hausgeräte an Bosch. Im Energiebereich hingegen steht die Übernahme des US-Herstellers von Turbinen und Kompressoren Dresser-Rand an.
Schlussstrich einer Ära
Mit dem Ausstieg aus BSH schließt Siemens ein Kapitel, das 1967 mit der Gründung des Joint Ventures für "weiße Ware" begonnen hatte. Laut einer gemeinsamen <link http: www.siemens.com press pi axx20140968d _blank external-link-new-window>Pressemitteilung soll der Übergang, die Zustimmung der Kartellaufsicht vorausgesetzt, Anfang 2015 geschehen. Siemens erhält demnach für seinen 50prozentigen Anteil an BSH drei Milliarden Euro, gleichzeitig soll BSH jeweils 250 Millionen an Bosch und Siemens ausschütten.
BSH wird mit diesem Schritt zur 100prozentigen Bosch-Tochter, darf aber den am Markt gut eingeführten Namen Siemens langfristig weiter nutzen. Aus Arbeitnehmersicht stehen nach derzeitigem Stand keine Probleme zu erwarten - Bosch gilt als verlässlicher Eigentümer und ist tarifgebunden. Darüber hinaus ist durchaus vorstellbar, dass kommende Herausforderungen auf einem sich weiter konzentrierenden Markt unter einem einzigen Eigentümer zu bewältigen.
Zuschlag in den USA
Die zweite wichtige Entscheidung in Sachen Portfolio ist die freundliche Übernahme von <link http: www.dresser-rand.com _blank external-link-new-window>Dresser-Rand für rund 5,8 Milliarden Euro, an dem Medienberichten auch andere Unternehmen ausgesprochen interessiert waren. Das US-Unternehmen produziert mit über 7.000 Beschäftigten Dampfturbinen, Gasturbinen und Kompressoren im mittleren und größeren Leistungsbereich, so dass die Übernahme aus Sicht von Siemens strategisch schlüssig ist. Siemens-CEO Joe Kaeser äußerte sich in der <link http: www.siemens.com press pi axx20140967d _blank external-link-new-window>Pressemitteilung enthusiastisch und sprach von einem kommenden "Weltklasse-Anbieter für die wachsenden Öl- und Gasmärkte". Aus Arbeitnehmersicht wird vor allem zu prüfen sein, inwiefern eventuelle Synergien sich gegebenenfalls auf deutsche Standorte auswirken könnten.