Bei einem Besuch des Gasturbinenwerks von Siemens hat sich Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel für den Erhalt von Wertschöpfung der Energiewirtschaft in Deutschland ausgesprochen. Fertigungstiefe statt Auslagerung - das entspricht ganz dem Arbeitnehmerkonzept "Siemens 2020".
Der Besuch des Vizekanzlers stärke der Belegschaft den Rücken, sagt Günter Augustat, Betriebsratsvorsitzender im Gasturbinenwerk: "Nachdem wir uns 2015 für die Zukunft des Standortes und der Arbeitsplätze stark gemacht haben, ermuntert uns der Besuch des Vizekanzlers und Bundeswirtschaftsministers, uns weiterhin nachhaltig für die Entwicklung unseres Standortes einzusetzen."
Diesen langfristigen Ansatz, den die Geschäftsleitung leider zuweilen vermissen lässt, verfolgen Belegschaft und IG Metall seit langem. So hatte der Vorstand im Rahmen von PG 2020 bekanntlich geplant, in den deutschen Gasturbinenwerken rund 1.700 Arbeitsplätze, davon 800 in Berlin, abzubauen. "Die Pläne der Unternehmensseite zielten darauf ab, die Fertigungstiefe in unserem Power and Gas-Standort und damit das breite technologische Wissen sowie mehrere Hundert Arbeitsplätze abzubauen, kritisierte Augustat schon damals. Wo Fertigungstiefe reduziert wird, verschwinden auch Know-how und Kompetenzen. Das konnte verhindert werden. Stattdessen investiert Siemens nun rund zwölf Millionen am Standort Berlin, um die Fertigung zu modernisieren.
"Das ist wichtig für Siemens, die Belegschaft und Berlin", sagt Klaus Abel, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Berlin. "Mit fast 4000 Beschäftigten im Werk, im Service und in der Ausbildung ist das Siemens-Gasturbinenwerk der größte Industriebetrieb Berlins. Das Engagement des Betriebsrates und der Belegschaft hat den Siemens-Standort gestärkt. Er ist und bleibt für die Berliner Industrie ein Leuchtturm."