Siemens Dialog
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28.03.2024, 14:03 Uhr

„Wir bleiben Siemens“ – Kampagne für LZA gestartet

  • 12.11.2017
  • Allgemein

Durch solidarischen Zusammenhalt konnten die Amberger Siemens-Metaller/innen erste Erfolge bei der Umsetzung des Ende Mai vereinbarten Eckpunktepapiers erzielen. Dafür steht der Interessenausgleich für die DF-CP. Für das von Outsourcing bedrohte Lieferzentrum Amberg (LZA) steht eine Lösung noch aus, weshalb die IG Metall-Betriebsräte hierzu ab sofort eine Kampagne starten.

Bemerkenswerter Interessenausgleich

In der aktuellen Ausgabe der Mitarbeiterzeitung des Betriebsrates „Spiegelei“ nimmt der kürzlich abgeschlossene Interessenausgleich für die von Produktverlagerungen betroffenen Bereiche der DF-CP einen großen Raum ein. Bemerkenswert ist dieser Interessenausgleich schon deshalb, weil er formal-rechtlich nicht erzwingbar gewesen wäre, aber durch den gewerkschaftspolitischen Druck aus der Belegschaft in den letzten Monaten dennoch durchgesetzt werden konnte. Zwar ließ sich das Management letztlich nicht von seinen Verlagerungsplänen abbringen; jedoch gelang es dem Betriebsrat für die immerhin fast 160 Betroffenen gute interne Lösungsvarianten oder attraktive Konditionen für ein sozial verträgliches Ausscheiden zu vereinbaren. Betriebsbedingte Kündigungen sind jedenfalls ausgeschlossen, es bleibt bei freiwilligen Lösungen.

Keine Verlagerung ohne Zukunftssicherung!

Ein Thema stand jedoch für den Betriebsrat und die IG Metall in Amberg bereits zu Beginn der Verhandlungen eindeutig fest: Verlagerungen von Produktgruppen können grundsätzlich nur akzeptiert werden, wenn gleichzeitig Gespräche über neue, zukunftsweisende Produkte für den Standort geführt werden. Und dabei bleibt es, diese Gespräche werden weiter fortgesetzt. Damit am Standort auch in Zukunft das erforderliche Know-How gesichert bleibt, werden - wie ebenfalls im Eckpunktepapier vereinbart - zudem ab 2018 mehr als 50 neue Azubis bzw. Dual Studierende am Standort beginnen.

Von Outsourcing bedroht: das Lieferzentrum Amberg

Ein weiteres zentrales Thema, dass die Amberger Kolleginnen und Kollegen in den nächsten Wochen und Monaten weiter intensiv beschäftigen wird, ist die ungewisse Zukunft des von Outsourcing bedrohten Lieferzentrum Amberg (LZA). Schon in den letzten Monaten haben sich die LZA-Beschäftigten im Schulterschluss mit den Beschäftigten aus anderen Bereichen an zahlreichen gewerkschaftlichen Aktionen beteiligt. Zugleich haben sie den Betriebsrat bei der Wahrnehmung der Interessenvertretung aktiv unterstützt. Doch jetzt setzen die Amberger Metallerinnen und Metaller beim LZA noch einen drauf.

LZA-Kampagne der IG Metall-Betriebsräte

Mit einer eigens für das LZA entwickelten Kampagne wollen sie in den nächsten Wochen noch verstärkter in die betriebliche Öffentlichkeit gehen und damit den Druck auf die Entscheider im Management erhöhen. Deutlich wird an dieser Aktion, welch hohen Stellenwert die Zukunft des LZA und der dort beschäftigten Siemens-Kolleginnen und Kollegen für die IG Metall-Betriebsräte am Standort einnimmt. Konkret wurden Plakate entwickelt, auf denen sich Betriebsräte, Vertrauensleute und Betroffene aus dem LZA mit ihrem Konterfei persönlich und gemeinsam für einen Verbleib der DF-Logistik bei Siemens aussprechen: “Unsere Forderung: Wir bleiben Siemens!“, so lautet dabei die durchgängige Losung. Dafür gibt es schließlich verdammt viele und gute Gründe, doch die dürfen nicht nur in Verhandlungen ausgetauscht werden, sondern bedürfen zu ihrer Wirksamkeit auch einer starken betriebsöffentlichen Resonanz. Und genau die kann durch eine solche innovative Kommunikationskampagne - unter aktiver Einbeziehung der Betroffenen – erzeugt werden. Eine klasse Idee!

Solidarischer Zusammenhalt entscheidend

In einem Gastbeitrag in der aktuellen „Spiegelei“-Ausgabe fasst Horst Ott, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Amberg, den aktuellen Stand der Auseinandersetzung im Siemens-Werk Amberg treffend zusammen: „Aus Meiner Sicht ist schon viel gelungen, aber es liegt auch noch ein langer Weg vor uns. Wenn wir weiter so zusammenhalten bin ich zuversichtlich, dass wir bei den noch ausstehenden Themen ebenso erfolgreich sein können.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.


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