Die IG Metall habe auch keine Nachwuchssorgen und sei mit mehr als 230.000 jungen Mitgliedern der größte politische Jugendverband in Deutschland, so Wetzel weiter: "Von IG Metall-Verdrossenheit keine Spur."

Mit Blick auf die aktuell verstärkte Zuwanderung von Flüchtlingen kündigte Wetzel an, die IG Metall werde nicht zulassen, dass die Flüchtlinge zum neuen Argument für Lohndumping werden. Tatsächlich gab es bereits Vorstöße der Arbeitgeber gegeben, Flüchtlinge mit geringen Qualifikationen unter Tarif zu bezahlen. Die tariflichen Entgeltstufen der IG Metall bieten jedoch ausreichend Spielraum, auch einfachste Tätigkeiten in der Industrie anständig zu bezahlen, betonte Wetzel: "Da gibt es nichts nach unten zu regeln. Alle Menschen haben das Recht auf Mindestlohn oder Tariflohn."

Auf politischer Ebene will die IG Metall weitere Initiativen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen starten, kündigte Wetzel an. Den Delegierten versprach er, die IG Metall werde das konstruktive Klima zwischen ihr und der Politik mit Nachdruck nutzen, um weitere Forderungen durchzusetzen. Unter anderem geht es in diesem Zusammenhang um den Stopp des Missbrauchs von Werkverträgen, mehr Demokratie in den Unternehmen sowie darum, wie die Zukunft der Industrie aussehen werde und welche Auswirkungen die Industrie 4.0 auf die Beschäftigten habe.

Am Sonntag erwartet die IG Metall Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, am Mittwoch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel sowie am Freitag Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles als Gäste. Auf dem <link https: igm-gewerkschaftstag-2015.de _blank external-link-new-window>Gewerkschaftstag wollen die 485 gewählten Delegierten der IG Metall eine Woche lang die personellen und inhaltlichen Weichen für die kommenden vier Jahre stellen. Unter anderem will die IG Metall neue Arbeitszeitmodelle und Regulierungsvorschläge für das Zeitalter der Industrie 4.0 entwerfen sowie eine Satzungsänderung beschließen, die die Aufnahme von Soloselbständigen als Mitglieder ermöglicht.