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15.05.2024, 08:05 Uhr

Baustopp in Braunschweig

  • 11.08.2004
  • Operativ

Handfeste Folgen der Sparmaßnahmen bei der Deutschen Bahn - aber keine Arbeitsplätze akut gefährdet

Bei Transportation Systems in Braunschweig haben die Sparmaßnahmen der Deutschen Bahn (siehe "Zum Thema") ganz konkrete Folgen. Ein Bauvorhaben, das der bereits seit längerem auf dem Betriebsgelände herrschenden Platznot abhelfen sollte, wurde nun gestoppt und für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Bei dem Projekt handelt es sich um den Abriss des Hauptwerkstätten-Gebäudes, das um 1890 errichtet wurde und nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, gefolgt vom Bau eines modernen Ersatzes.

 

Wie der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Gert Huppertz erklärt, betrifft der nun auf Grund der Zurückhaltung der Deutschen Bahn bei der Vergabe von Aufträgen verhängte Stopp rund 300 Systementwickler und Projektarbeiter, die zum Teil seit Jahren in drei großen Container-Komplexen arbeiten; einer davon wurde erst vor wenigen Wochen errichtet, so dass auf dem ganzen Gelände praktisch keine Grünfläche mehr übrig bleibt. Der Baustopp, so Huppertz, „tut uns natürlich schon weh" - wichtiger ist allerdings die Frage nach den Folgen der Sparbeschlüsse für die Arbeitsplätze bei TS.

 

Derzeit besteht hier noch keine konkrete Gefährdung, dennoch gibt es einen gewissen Grund zur Sorge. Während nämlich Entwicklung, Vertrieb und Projektierung durch längerfristig ausgelegte Aufträge beispielsweise in der Bahnautomatisierung (Stellwerk- und Leitsysteme) sowie Aufträge aus dem Ausland noch zufriedenstellend ausgelastet sind, muss die Fertigung allmählich die Arbeit an anderen Aufträgen vorziehen, um ausreichend beschäftigt zu bleiben. Die Deutsche Bahn macht für die Fertigung mit ihren rund 400 Mitarbeitern fünfzig bis maximal siebzig Prozent der Aufträge aus, so dass dieser Bereich zum Großteil davon abhängt. Noch gibt es, so die Hoffnung von Betriebsrat und Belegschaft, „gewisse Hinweise" auf Aufträge, die zwischen Oktober und Dezember diesen Jahres eingehen könnten; sollte die Gesamtlage sich allerdings nicht bis 2005 spürbar bessern, rechnet man mit der Notwendigkeit, Kurzarbeit einzuführen.

 

(hr)