Siemens Dialog
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26.04.2024, 16:04 Uhr

Gesamt- und Konzernschwerbehindertenvertretung solidarisch mit PD-Beschäftigten

  • 28.04.2016
  • Allgemein

Die diesjährige Jahrestagung der Gesamt- und Konzernschwerbehindertenvertretung (G-/KSBV) von Siemens wurde durch den angekündigten Personalabbau in der Siemens Division PD überschattet. Mit einer entsprechenden Resolution erklärten sich die Tagungsteilnehmer solidarisch mit den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen. Darüber hinaus diskutierten die Tagungsteilnehmer im Rahmen eines Beteiligungsworkshops intensiv über eine notwendige Überarbeitung und Aktualisierung der bei Siemens seit 2009 geltenden Integrationsvereinbarung.

G-/KSBV fordert Stopp der Abbaupläne

In ihrer gemeinsamen Solidaritätsresolution wiesen die Tagungsteilnehmer den gegenwärtigen Abbau- und Verlagerungskurs des Siemens-Vorstandes in der Division Process Industries and Drives (PD) als standort- und innovationsgefährdend zurück. Gefordert sei endlich eine Deutschland-Strategie, die auf Wachstum ausgerichtet sei, und nicht auf Abbau. Im Besonderen weist die Resolution auch auf die Gefahren hin, die von den Arbeitgeberplänen für schwerbehinderte Beschäftigte ausgehen. Die zusätzliche Schutzwirkung der bei Siemens geltenden Integrationsvereinbarung sei dabei für die Betroffenen unerlässlich und dürfe nicht gefährdet  werden. Die Abbau- und Verlagerungspläne müssten insgesamt gestoppt und Lösungen gesucht werden, die der sozialen Verantwortung des Unternehmens gerecht werden.

Rückblick auf Themen und Brennpunkte des letzten Jahres

Neben der Thematisierung des aktuellen Brennpunktes PD nutzten die Teilnehmenden die Jahrestagung jedoch auch, um sich über aktuelle Themen- und Arbeitsschwerpunkte der GSBV sowie bei den Konzerntöchtern und ihre Verknüpfung mit der Ausschussarbeit im Gesamt- und Konzernbetriebsrat auszutauschen.

Beteiligungsworkshop zur Überarbeitung der Integrationsvereinbarung

Eine Besonderheit der diesjährigen GSBV/ KSBV-Jahrestagung war der zweitägige Beteiligungsworkshop zur Integrationsvereinbarung, der im Anschluss an die Jahrestagung stattfand. Den Hintergrund dafür bildet die Absicht, die gegenwärtige Integrationsvereinbarung aus dem Jahre 2009 zu überarbeiten und dabei aktuelle Entwicklungen und Neuerungen im Unternehmen und seinem Umfeld einfließen zu lassen.Unter anderem betrifft das Themen wie Digitalisierung/Industrie 4.0, Lean/SPS, Flexible Office, aber auch Barrierefreiheit im Zusammenhang mit Software-Lösungen und IT-Umfeld, Zukunftstechnologien und Innovation sowie eine Weiterentwicklung im Zusammenhang von Aus- und Weiterbildung und Recruiting.

Fülle und Qualität der Ergebnisse beeindruckend

Gerlinde Aumiller, Vorsitzende der Siemens-GSBV/KSBV, zeigte sich in der Zusammenfassung des Workshops sichtlich beeindruckt von der Breite und Intensität der Diskussionen in den Themenfeldern und der Qualität der Arbeitsergebnisse: „Wir waren vorher nicht hundertprozentig sicher, ob dieses Format des Beteiligungsworkshops funktioniert. Und er war mit einem erheblichen Vorbereitungsaufwand verbunden. Aber der hat sich wirklich ausgezahlt und ich bin begeistert von den Ergebnissen.“ Ähnlich äußerten sich auch die Arbeitgeberbeauftragten, die als Gäste bei der Präsentation der Fachthemen  am zweiten Tag am Workshop teilnahmen.

Beteiligungsorientiertes Vorgehen vereinbart

Ein besonderes Anliegen der GSBV-/KSBV ist es, auch den weiteren Prozess der Überarbeitung der Integrationsvereinbarung so beteiligungsorientiert wie möglich zu gestalten. Hierzu sollen, anknüpfend an die Ergebnisse des Beteiligungsworkshops, in den nächsten Monaten der geballte fachliche und politische Sachverstand der örtlichen Schwerbehindertenvertreter/innen, des GBR, der IG Metall sowie von Expertinnen und Experten an den Standorten einbezogen werden. Zudem soll eine eigens eingerichtete Fachkommission  als Resonanzgruppe mit den Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Standorten und Funktionen den Überarbeitungsprozess begleiten und regelmäßig die Zwischenstände zu einzelnen Themenbereichen an den Erwartungen und Erfordernissen aus der betrieblichen Praxis spiegeln. Ziel ist, bis zum Herbst erste Eckpunkte für eine „Integrationsvereinbarung 2.0“ präsentieren zu können.