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24.04.2024, 02:04 Uhr

GP: erster Interessenausgleich zur Restrukturierung

  • 25.09.2019
  • Operativ

In München nahm der Gesamtbetriebsrat in einer außerordentlichen Sitzung am 25. September einstimmig das Ergebnis der Verhandlungen zum Interessenausgleich für die aktuellen Abbaupläne bei Gas and Power an.

Die Rahmendaten des Interessenausgleiches können sich sehen lassen: Der in Deutschland geplante Abbau von über 1.400 Stellen vor allem in Erlangen, Berlin, Dresden und Nürnberg verrringert sich insgesamt um knapp 20 Prozent auf etwa 1.130 bis Ende September 2021. Durch die Vereinbarung von Entfristungen und der Übernahme Ausgelernter sowie die Einbeziehung von zum Teil bereits erfolgte Maßnahmen und Fluktuation wird diese Zahl der am Ende tatsächlich abzubauenden Stellen nochmals niedriger ausfallen.

Flankiert wird dieses Ergebnisdurch eine Reihe unterschiedlicher Vereinbarungen, die der jeweiligen Situation am Standorte Rechnung tragen. So sind etwa mancherorts Staffelungen vorgesehen, damit nicht alle Stellen auf einen Schlag abgebaut werden. Die vereinbarten Konditionen zu Optionen wie "Turboprämien" und Altersteilzeit sind wie schon beim Interessenausgleich für "PG 2020+" weit besser als üblich.

Zu guter Letzt gibt es auch Faktoren, mit denen sich die Zukunftsfähigkeit der Standorte erhöht. So konnten beispielsweise verbindliche Zusagen für Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe erreicht werden, außerdem bleiben die ursprünglich bedrohten Fertigungen erhalten, und: Qualifizierung spielt eine wesentliche Rolle.

Unter dem Strich kann man den Interessenausgleich aus Arbeitnehmersicht trotz der verbleibenden Einschnitte positiv bewerten. Erreicht wurde dies durch das schon früher bewährte Verhandlungskonzept, das die Standorte unter enger Vernetzung voll einbezieht. Schwung für den Endspurt verliehen unzweifelhaft auch die Aktionen der vergangenen Woche.

Nun geht es darum, auch den Interessenausgleich für die GP-Ausgliederung insgesamt so zugestalten, dass das "Powerhouse" - wie im vergangenen Mai zwischen Gesamtbetriebsrat, IG Metall und Firmenseite unterzeichneten Eckpunktepapier vorgesehen - eine faire Chance hat.