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27.04.2024, 06:04 Uhr

IG Metall-Vorstand beschließt Forderung

  • 27.11.2014
  • Allgemein

5,5 Prozent mehr Entgelt, flexible Altersübergänge und Anspruch auf Bildungsteilzeit für die Metall- und Elektroindustrie - diese Forderungen in der Tarifrunde 2015 für die rund 3,7 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland hat der Vorstand der IG Metall am 25. November in Frankfurt beschlossen.

Vorausgegangen war eine ausführliche Debatte in den Betrieben, deren Ergebnisse in die Forderungen der Tarifbezirke eingeflossen waren. Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, begründete die Entscheidung: "Für die konjunkturelle Schwarzmalerei der Arbeitgeber besteht kein Anlass: Unsere Forderung ist wirtschaftlich vernünftig und sichert den Beschäftigten einen angemessenen Anteil an der konjunkturellen Entwicklung. Verlässlichkeit ist die politische Leitlinie der IG Metall." Die stabile wirtschaftliche Situation und die gute Ertragslage der Branche ebenso berücksichtigt wie die gesamtwirtschaftliche Produktivitätsentwicklung und die Zielinflationsrate der EZB. Eine Umverteilungskomponente soll gewährleisten, dass die ArbeitnehmerInnen, auch im Interesse der Binnennachfrage, am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben.

Altersteilzeit und Bildungsteilzeit

Als weitere Komponenten stellt die IG Metall zwei sogenannte qualitative Forderungen, die tarifliche Neuregelung der Altersteilzeit und einen Tarifvertrag zur Bildungsteilzeit. Der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, erläuterte: "Die Beschäftigten sollen planen und wählen können, ob sie unter Inkaufnahme von Abschlägen so früh wie möglich oder abschlagsfrei und entsprechend später in Altersteilzeit gehen." Eine tarifvertraglich vereinbarte Bildungsteilzeit sollen Un- und Angelernten, Beschäftigten nach Abschluss einer dualen Ausbildung und solchen, die sich nach längerer Erwerbstätigkeit beruflich weiterentwickeln wollen, zugute kommen. Dabei ist auch die Fachkräftesicherung ein wesentlicher Faktor, für die Erwerbstätige reale Chancen brauchen, sich durch Bildung weiterzuentwickeln. Alle drei Forderungen stehen für die IG Metall gleichwertig nebeneinander.

Analoger Prozess im Geltungsbereich der Tarifvertraglichen Sondervereinbarung

Die Entgelttarifverträge laufen mit Jahresende aus, die ersten Tarifverhandlungen finden am 14. Januar in Bayern und Baden-Württemberg statt. Zwei Wochen später, also am 28. Januar 2015, endet die Friedenspflicht. Im Geltungsbereich der Tarifvertraglichen Sondervereinbarung (TVSV) bei Siemens läuft wie schon in vergangenen Tarifrunden ein, wenn auch an den Flächentarif angelehnter, eigener Prozess. Die Tarifkommission wird demnach bis zum 27. November über eine Beschlussvorlage entscheiden, den aktuellen Tarifvertrag zeitgleich zum Flächentarif zu kündigen - dann beginnt eine zumindest tarifrechtlich eigene Tarifrunde. Die Beschäftigten in diesem Bereich sind also aufgefordert, sich ebenfalls nach Kräften in die Tarifrunde einzubringen.