Siemens Dialog
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04.10.2024, 10:10 Uhr

Siemens Logistics:

Erster Meilenstein erreicht

  • 11.01.2022
  • Operativ, Konzern

Nachdem es sich bereits zuvor angedeutet hatte, wurde es in der Woche vor Weihnachten tatsächlich geschafft: Nach stellenweise zähen Verhandlungen konnte bei Siemens Logistics ein Interessenausgleich zur geplanten Spaltung und Neuordnung der Betriebe sowie eine Vereinbarung zur Ausgliederung der Airport-Sparte in eine eigene Konzerntochter abgeschlossen werden.

Forderungen und Erwartungen der Beschäftigten ...

... gingen in die Verhandlungen im Dezember ein.

Zudem wurde im Hinblick auf einen möglichen Verkauf des Parcel-Geschäfts auf Konzernebene ein gemeinsames Verständnis über grundlegende Fragen, wie z.B. die Sicherung der Tarifbindung oder den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für mindestens drei Jahre, erzielt.

In einer kurzfristig organisierten, virtuellen IG Metall-Mitgliederversammlung wurden die Mitglieder bereits kurz nach dem Verhandlungsdurchbruch über die erreichten Positionen in den verschiedenen Vereinbarungen informiert. In seiner regelmäßigen Information kommunizierte der Gesamtbetriebsrat dann noch kurz vor der Weihnachtspause die wesentlichen Ergebnisse und würdigte in diesem Zusammenhang die gute und enge Zusammenarbeit mit den Vertreterinnen und Vertretern der IG Metall und des Siemens-Konzernbetriebsrates.

Gemeinsam wiesen Gesamtbetriebsrat und IG Metall zugleich aber auch auf jene Themen hin, die im weiteren Prozess (Betriebespaltungen, Ausgliederung AIRPORT, Verkauf…) sowohl gegenüber der SL-Geschäftsführung, als auch später gegenüber potentiellen Erwerbern noch zu klären bzw. zu konkretisieren sein werden: zum Beispiel eine mögliche Weitergeltung der Radolfzell II-Regelungen für die Zeit nach dem Verlassen des Siemens-Konzerns, oder die Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit von Betriebsratsgremien im Zusammenhang mit den gespaltenen SL-Betrieben und den bevorstehenden BR-Wahlen 2022. Zu diesen Themen gehört aber auch die langfristige Absicherung der Standorte, Arbeitsplätze und Kompetenzen in Deutschland: Durch eine zukunftsorientierte, also strategische Personalplanung und Qualifizierung, sowie durch Mut zu Investitionen in ein innovationsförderliches, funktions- und wettbewerbsfähiges Entwicklungs-, Produktions-, Engineerings- und Serviceumfeld.

Christina Stobwasser, Unternehmensbeauftragte der IG Metall bei der SL: "Das Verhandlungsteam des GBR, aber auch die gewerkschaftlichen Vertrauensleute-Teams an den SL-Standorten haben bis hierher – allen pandemiebedingten Widrigkeiten zu Trotz - einen großartigen Job gemacht. Dabei waren einige dicke Bretter zu bohren, wobei zu Beginn des Prozesses überhaupt nicht sicher war, ob das gelingen konnte. Das bisher Erreichte kann sich auf jeden Fall sehen lassen und bildet eine gute Grundlage für die weiteren Schritte in Richtung Verkauf."

Und mit Blick auf die künftige Betriebestruktur für Parcel und Airport sowie die bevorstehenden Betriebsratswahlen 2022 ergänzt sie: "Wir brauchen in beiden Bereichen auch weiterhin starke und kompetente Betriebsräte mit dem Ohr in der Belegschaft und genügend Freiraum zur effektiven Ausübung ihres gesetzlichen Mandats. Ich appelliere deshalb an alle, die sich hier selber aktiv einbringen möchten, über eine Kandidatur für den Betriebsrat nachzudenken und sich bei Interesse zu melden."

Marc-Peter Schambach, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Siemens Logistics: “Gemeinsam haben wir - Betriebsräte und IG Metall - einen ersten großen Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft erreicht. Vor allem die Absicherung der Tarifbindung und der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für Parcel und Airport für mindestens drei Jahre ragen besonders heraus. Dass das möglich wurde, haben wir ganz maßgeblich dem starken Zusammenhalt und dem Rückenwind aus der gesamten Belegschaft an allen SL-Standorten zu verdanken."

Hinsichtlich des weiteren Prozesses fügt er hinzu: "Egal, ob bei Parcel etwas früher oder bei Airport etwas später: Wenn erst einmal ein potentieller Erwerber bei Siemens vor der Tür steht und uns das schützende Siemens-Konzerndach weggezogen wird, werden wir weiter und noch verstärkt aus eigener gewerkschaftlicher Kraft- und Handlungsfähigkeit heraus agieren müssen. Umso erfreulicher, dass die Anzahl der IG Metall-Mitglieder an den SL-Standorten stetig weiter anwächst. Nur so können wir mit der Geschäftsführung, dem Konzernmanagement und einem künftigen potentiellen Investor auf gleicher Augenhöhe verhandeln."