Siemens Dialog
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18.05.2024, 05:05 Uhr

NSN fordert Siemens zum Handeln auf

  • 28.02.2012
  • Konzern

Über 2.500 Beschäftigte aus sämtlichen Nokia Siemens Networks-Standorten habem am Dienstag Mittag vor der Münchner Siemens-Zentrale demonstriert. Ihre Forderung, die lautstark vom Wittelsbacherplatz widerhallte: Siemens muss schleunigst und konsequent Verantwortung für NSN und seine Beschäftigten übernehmen.

Alle Standorte vertreten (Fotos zum Vergrößern anklicken).

Appell an Peter Löscher ...

... und "Mama Siemens" insgesamt.

"Wir lassen uns dieses Unternehmen nicht zerstören, deshalb stehen wir hier!" drückte Jürgen Kerner, Siemens-Aufsichtsrat und geschäftsführendes IG Metall-Vorstandsmitglied, die Stimmung aus. Restrukturierungen, Schließungen und Abbau - so jedenfalls kann das Joint Venture mit Nokia seine Lage nicht verbessern.

Siemens muss Führung übernehmen

Also muss Siemens jetzt handeln: "Wir brauchen die unternehmerische Führung von NSN durch Siemens." Nokia hat hinreichend bewiesen, dass es nicht in der Lage ist, NSN auf die Erfolgsspur zur bringen; das NSN-Management unter CEO Rajeev Suri zeichnet sich seinerseits durch bemerkenswerte Einfalls- und Konzeptlosigkeit aus. Ein Plakat in der ersten Reihe brachte es auf den Punkt: "Die Kassen leer, die Trends verpennt - Schuld ist unser Management".

Zapfenstreich für Rajeev Suri

Der NSN-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Georg Nassauer bewertete die Kundgebung als Protest gegen die Vernachlässigung eines der Siemens-Kinder: "Dagegen setzen wir uns zur Wehr! Wir fordern Siemens auf, diesem Treiben ein Ende zu setzen und endlich zu handeln." Dazu gehört aus seiner Sicht als wesentlicher erster Schritt: "Erlöst uns von diesem unsäglichen Management." In Anspielung auf den Rücktritt des Ex-Bundespräsidenten sprach Nassauer klar aus, was das insbesondere für den CEO heißt: "Wir alle hätten nichts gegen den großen Zapfenstreich für Rajeev Suri einzuwenden."

Alle Standorte betroffen

Die Portfolio-Bereinigung als Lösungsversuch, erinnerte Nassauer, hatte der Gesamtbetriebsrat von Anfang an als Irrweg bezeichnet, der nicht nur für die Entwickler dramatische Folgen hat, sondern auch für die Niederlassungen. Daher begrüßte er ausdrücklich die zahlreichen NSN'ler aus den betroffenen Niederlassungen: "Wir freuen uns, dass die Kolleginnen und Kollegen von den Regionen-Standorten heute angereist sind, um gemeinsam gegen die geplanten Schließungsorgien in der Fläche zu kämpfen. Wir lassen uns nicht spalten!"

Siemens muss sein Versprechen einlösen

Siemens wird sich der Situation nicht durch Abwarten und Aussitzen entziehen können, das hat die Demonstration am Dienstag eindeutig gezeigt. Der Hinweis, man werde den betroffenen NSN-Beschäftigten den internenen Stellenmarkt zugänglich machen, ist bestenfalls eine beschwichtigende Geste. Siemens versprach seinen meist langjährigen MitarbeiterInnen bei der NSN-Gründung eine sichere Zukunft in einem soliden Unternehmen - dieses Versprechen gilt es jetzt einzulösen.


Einen kurzen Video-Eindruck von der Kundgebung gibt es auf dem <link http: youtu.be kq7hwbp7vfq _blank external-link-new-window youtube>undefinedYoutube-Kanal der IG Metall Bayern. Mehr Infos und Fotos findet man auf dem <link http: www.nsn-dialog.de _blank external-link-new-window nsn-dialog>undefinedNSN-Dialog der IG Metall.