Siemens Dialog
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26.04.2024, 01:04 Uhr

Schlechte Stimmung in der NL München

  • 23.04.2015
  • Operativ

Schlechte Noten für Siemens hagelte es auf der Betriebsversammlung der NL München am 16. April vom Betriebsratsvorsitzenden Günter Prietz für die Firmenleitung. Nachdem die am 1. Januar ins Amt berufene Niederlassungsleitung bereits nach wenigen Wochen aufgrund organisatorischer Änderungen ausgetauscht wurde, gab es vom Betriebsrat harsche Kritik.

Günter Prietz sparte nicht mit deutlichen Worten an die Adresse der Firmenleitung.

Kritik an Führungsstil ...

"Sowas weiß man vorher, so was macht man nicht, hier fehlt es an moralischer Kompetenz für eine Führungsposition bei Siemens" - das waren noch die harmloseren Aussagen. Den neuen Verantwortlichen wünschte der Betriebsrat eine längere Verweildauer im neuen Amt.

... und Kündigung des Sozialplanes

Ebenfalls Kritik gab es für die Kündigung des örtlichen Sozialplanes, welche die Mitarbeiter bei Aufhebungsverträgen sehr viel Geld kosten wird. Der Betriebsrat kündigt, wenn es sein muss unter Einbindung der Belegschaft, Widerstand gegen diese Maßnahme an.

Ärger um den Umzug

Noch nicht ganz abgeschlossen ist der Umzug von der Richard-Strauss-Straße an den Standort Perlach. Vor allem die in einigen Bereichen nur unzureichend funktionierende Telefonanlage wurde scharf kritisiert. Auch massive Kundenbeschwerden konnten die Verantwortlich bisher nicht dazu bewegen, sinnvolle pragmatische Lösungsvorschläge umzusetzen. Prietz verwahrte sich mit Nachdruck gegen die Aussage, die Mitarbeiter seien "zu dumm zum Telefonieren" und forderte zum sofortigen Umdenken und Handeln auf.

Auch der Bericht von Norbert Kellermayer zur Lage bei Healthcare hinterließ Eindruck. Die chronologische Schilderung des Ablaufes der Ausgliederung mit vielen Aussagen von Prof. Dr. Hermann Requardt bis zu seinem überaschenden Rücktritt machte nachdenklich. Im Resümee gab es keine guten Noten für die Arbeit des Vorstandes.

Guter Zweck für alte Niederlassung

Wenigstens abschließend gab es von Nükhet Kivran aber auch noch Erfreuliches. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München hat in seiner letzten Vollversammlung den Beschluss für die Anmietung von Flächen in der alten Niederlassung erlassen; diese sollen dann für 200 Menschen auf der Flucht als Unterkunft zur Verfügung stehen. In diesen Tagen soll ein Vertragsschluss zwischen der Landeshauptstadt München und Siemens folgen. Der Betriebsrat der Niederlassung freut sich, dass seine vom Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser aufgegriffene Idee nun wohl umgesetzt wird.